Sabine Steininger protestiert Grünen-Stadträtin wehrt sich gegen neue Geschäftsordnung der Stadtwerke

Frank Schmälzle
 Foto: red

Ein Maulkorb für die Aufsichtsräte der Stadtwerke und ihrer Gesellschaften? Genau das sieht Sabine Steininger, Stadträtin der Grünen und Aufsichtsrätin der Stadtwerke, im Entwurf für eine neue Geschäftsordnung. Steininger protestiert, denn noch ist der Maulkorberlass nicht endgültig beschlossen.

 
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Nach Meinung der Grünen-Stadträtin ist eines glasklar: „Man will uns mundtot machen.“ Sollte die verschärfte Geschäftsordnung Realität werden, dürfte sie künftig nicht einmal mehr mit Fraktionskollegen diskutieren, was in den nichtöffentlichen Aufsichtsratssitzungen der Stadtwerkegesellschaften besprochen wird. Ein Unding, sagt Steininger. Stadträte seien gerade in den Aufsichtsrat berufen, um dort die Interessen der Stadt als Mehrheitsgesellschafter zu vertreten.

Wer sich nicht daran hält, muss zahlen

Neu ist auch, dass Aufsichtsratsmitglieder im Zweifelsfall beweisen sollen, nichts ausgeplaudert zu haben. „Hier dreht man die Beweislast um.“ Die neue Geschäftsordnung solle wohl in erster Linie dazu dienen, kritische Aufsichtsratsmitglieder einzuschüchtern, sagt Steininger. Zumal mit der überarbeiteten Version eine handfeste Drohung im Raum stehe: Wer sich nicht an die Geschäftsordnung und damit an den Maulkorberlass hält, soll zu Schadensersatz verdonnert werden.

Die Stadträte sind nicht die einzigen Betroffenen: Wie lösen eigentlich Vertreter des E.on-Konzerns das Dilemma mit der Verschwiegenheit? Informieren die ihren Arbeitgeber denn nicht davon, was sich in der Gesellschaft tut, an der man beteiligt ist, fragt Stefan Schlags. Auch für den ehemaligen Oberbürgermeisterkandidaten der Grünen ist die neue Stadtwerke-Geschäftsordnung komplett indiskutabel. Und: Er wittert Verrat. „Die Grünen hatten eine Wahlempfehlung für Brigitte Merk-Erbe abgegeben, dabei spielte das Thema Transparenz eine wesentliche Rolle.“

Foto: Ritter


Einen ausführlichen Bericht lesen Sie in der Samstagsausgabe (6. Oktober) des Nordbayerischen Kuriers.

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