Die Kommission prüft den Bedarf auf Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Es folgen Anpassungen. Zum Beispiel, wenn Rundfunkanstalten noch Eigenmittel haben - also Beitragszahlungen aus anderen Jahren, die nicht verbraucht wurden.
Die Kommission erwartet in den Jahren 2021 bis 2024 Gesamtaufwendungen der öffentlich-rechtlichen Sender von rund 38,67 Milliarden Euro. Davon entfallen auf die ARD rund 27,6 Milliarden Euro, auf das ZDF rund 10 Milliarden Euro und auf das Deutschlandradio rund 1 Milliarde Euro. Die erwarteten rund 38,67 Milliarden Euro liegen um 1,8 Milliarden Euro über dem noch laufenden angemeldeten Betrag für 2017 bis 2020.
Eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags auf 18,36 Euro würde laut KEF bedeuten, dass von den zusätzlichen 86 Cent die ARD 47 Cent, das ZDF 33 Cent und das Deutschlandradio 4 Cent bekommen würden. 2 Cent gingen zudem an die Landesmedienanstalten. Das sind Aufsichtsbehörden für den privaten Rundfunk.
Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow sagte mit Blick auf den KEF-Bericht: «Auch bei einem Rundfunkbeitrag von 18,36 Euro werden wir weiter äußerst diszipliniert wirtschaften müssen. Dieser Aufgabe sind wir uns bewusst, und dieser Aufgabe werden wir uns stellen.»
Die ARD verwies darauf, dass der Rundfunkbeitrag zwölf Jahre nicht angestiegen sei. Bundesweit habe die Umstellung von der geräteabhängigen Rundfunkgebühr auf den Rundfunkbeitrag pro Haushalt im Jahr 2013 zusätzliche Einnahmen ergeben. So entstanden demnach Rücklagen, mit denen der Rundfunkbeitrag stabil gehalten werden konnte. Diese Mittel werden laut ARD Ende 2020 aufgebraucht sein.
ZDF-Intendant Thomas Bellut sagte: «Wir nehmen die Empfehlung der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs (KEF) zur Kenntnis. Die Kostensteigerungen der nächsten Jahre werden mit der empfohlenen Beitragshöhe nicht ausgeglichen und Einsparungen im Programm werden somit unumgänglich.»