Rund 1300 gebührenpflichtige Parkplätze an Bayreuths Straßen – Letzte Parkuhr wurde 2007 abgebaut 57 Parkautomaten bitten in Bayreuth zur Kasse

Von Norbert Heimbeck
Parkscheinautomaten haben in Bayreuth Parkuhren abgelöst. Foto: Torsten Silz Foto: red

Jeder Autofahrer kennt das: Immer dann, wenn er einen Parkplatz braucht, sind alle gebührenfreien Plätze besetzt. Also steckt er zähneknirschend die benötigten Münzen in den Automaten – oder riskiert einen Strafzettel. Anders als immer wieder kolportiert, haben die acht Mitarbeiter des städtischen Verkehrsüberwachungsdienstes (VÜD) keinen Spielraum: Der Verwarnungs- und Bußgeldkatalog ist bundeseinheitlich festgelegt.

 
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Die Gebühren für Parkplätze sind ein Thema, das Autofahrer und Geschäftsinhaber gleichermaßen erzürnt. Die einen fühlen sich ohnehin als „Melkkühe der Nation“, die anderen fürchten, dass Kunden ausbleiben, wenn vor dem Geschäft Parkuhren aufgestellt werden. Zumindest die hässlichen Groschengräber gehören in Bayreuth der Vergangenheit an: Im Oktober 2007 wurde die letzte Parkuhr in der Stadt abgebaut. Seither müssen Autofahrer im Stadtgebiet ihren Parkschein an einem von insgesamt 57 speziellen Automaten lösen.

Komfortabler ist das Handyparken – Bayreuth war im August 2009 bundesweit die erste Kommune, in der man Parkgebühren sowohl nach vorheriger Anmeldung als auch spontan per SMS ohne Registrierung bezahlen konnte.

Geld für die Stadtkasse nicht der Sinn

Die Überwachung durch den VÜD hat laut Oppold nicht den Sinn „Geld in die Stadtkasse zu spülen“, sondern soll eine „sinnvolle Parkraumbewirtschaftung sichern“. Einfacher gesagt: Der VÜD sorgt dafür, dass Parkplätze in der Innenstadt nicht dauerhaft belegt werden. Bayreuth hat 2013 durch Parkgebühren knapp 1,4 Millionen Euro eingenommen. Dieser Summe stehen etwa 420 000 Euro von Falschparkern gegenüber (genaue Zahlen liegen noch nicht vor).

Vom Groschengrab zum Euro-Schlucker: In Bayreuth kostet das Parken auf den Straßen der Innenstadt (zum Beispiel in der Friedrich- und der Ludwigstraße sowie am Luitpoldplatz) 70 Cent pro halbe Stunde. In Bamberg wird stundenweise abgerechnet – ein Parkplatz in der Brennerstraße (in Bahnhofsnähe) kostet von der ersten bis zur vierten Stunde jeweils einen Euro. Nürnberg verlangt in der Südstadt in Bahnhofsnähe circa 50 Cent für 30 Minuten („Wenn man überhaupt einen Parkplatz findet“, sagt die freundliche Dame vom Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg am Telefon), in der Kölner Innenstadt kosten 20 Minuten einen Euro.

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