Ruine Ruderstadel wird abgebrochen

Von Brigitte Grüner
Der alte Ruderstadel in Auerbach wird abgerissen. Foto: Brigitte Grüner Foto: red

„Endlich kommt der Schandfleck weg“, werden viele Bürger sagen. Manche bedauern, dass ein Stück Geschichte aus der Stadt verschwindet und dass der denkmalgeschützte Ruderstadel nicht saniert wurde. Die Kosten werden auf 70 000 Euro beziffert,

 
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Am Dienstag begann der Abbruch der Brandruine und des angebauten Wohnhauses. 20 Jahre ist es her, als der Ruderstadel bis auf die Grundmauern nieder brannte. Zündelnde Kinder waren im Oktober 1997 der Auslöser. Schon ein Jahr später beantragte die Familie Ruder als Eigentümer den Abbruch. Das Landesamt für Denkmalpflege lehnte das Gesuch ab. Weitere vergebliche Vorstöße folgten.

Sandsteinquaderbau

Das Gebäude ist wie folgt in der Denkmalliste eingetragen: „Zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach, unter Einbeziehung ehemaliger Stadtmauerteile Anfang des 19. Jahrhunderts im Stadtgraben errichtet“. Immer wieder gab es Ortstermine mit Politikern verschiedenster Couleur, doch helfen konnte über Jahre niemand. Fast schon überraschend flatterte dann vor zwei Jahren die ersehnte Genehmigung des Abbruchs auf den Schreibtisch von Bürgermeister Joachim Neuß. Fast hatte die Stadt schon resigniert, weil sich das Denkmalamt in früheren Gesprächen in keinster Weise kompromissbereit gezeigt hatte.

Mit Holzbalken befestigt

Da die Giebelwände instabil wurden, mussten diese schon vor Jahren mit Holzbalken befestigt werden. „Mit der neuen Chance müssen wir irgendwie umgehen“, sagte Bürgermeister Neuß nach dem positiven Bescheid und machte sich mit Stadtbaumeisterin Margit Ebner viele Gedanken, wie das frei werdende Areal städtebaulich genützt werden könnte. Bis das Konzept realisiert ist, wird wohl noch etwas Zeit vergehen. Schneller gehen die laufenden Abbrucharbeiten. Kevin Kornburger vom gleichnamigen Unternehmen aus Weidensees rechnet damit, dass er mit seinen Mitarbeitern rund zwei Wochen an der Alleestraße arbeiten wird. Am Montag wurden die Baustelle eingerichtet und die Wiesenfläche neben dem Stadel mit Schotter planiert.

Teil der historischen Mauer

Am Dienstag begann frühmorgens der Abbruch des Ruderstadels. Das Abbruchmaterial – bestehend aus Stein, Holzresten, Ziegeln und den Holzbalken, die zur Stabilisierung des Bauwerks montiert worden waren –, wird zusammen mit den noch vorhandenen Brandresten abtransportiert. Wie Kornburger auf Nachfrage sagte solle ein Teil der historischen Mauer auf jeden Fall stehen bleiben. Abgebrochen wird auch das Wohnhaus, das direkt an die Brandruine angebaut ist.

Die gesamte Fläche wird nach den Abbrucharbeiten sauber planiert und damit bereit gemacht für die künftige Nutzung. Während der Abbrucharbeiten schauten am Dienstagvormittag auch Hans-Jürgen Kugler und Doris Bundscherer vom Stadtarchiv auf der Baustelle vorbei. Sie machten Bilder für Archivzwecke und bestaunten die Gewölbekeller, die im Zuge der Arbeiten verfüllt werden.