Rollstock von Waldstock Ollies, Flips, Grinds und Slides

Klaus Trenz

Am Samstag fand auf der Skateanlage an der Realschule wieder ein Skatekontest statt: Rollstock. Veranstalter war der Verein Waldstock.

 
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Pegnitz - Ollies, Aerials, Lip Tricks, Flips, Grinds and Slides: Man sollte gar nicht erst versuchen, die Tricks und Figuren beim Skateboardfahren ins Deutsche zu übersetzen. Das ginge zwar, hört sich aber irgendwie teilweise albern an. Derjenige, der diesen Jugendsport ausübt, kennt sie, und auch ihre Unterarten. Allenfalls Rollbrett als deutsche Bezeichnung für Skateboard geht noch durch.Es ist und bleibt eine typisch amerikanische Erfindung, die um die Welt gegangen ist und sie gilt weniger als Freizeitsportart, denn als Lebensausdruck. Und ein Trendport ist es auch nicht. Letzterer wäre schnelllebig. Skateboarding gibt es bereits seit mehr als 50 Jahren.

Ein Jahr Pause

Am Samstag konnte der Waldstockverein in Kooperation mit der Skitch Crew aus Grafenwöhr wieder Rollstock auf der Skateanlage in der Stadionstraße neben der Realschule Pegnitz veranstalten. Zum vierten Mal. Im vergangenen Jahr ist die Veranstaltung, der nicht nur Insider etwas abverlangen können, Corona-bedingt ausgefallen. In diesem Jahr war wieder Publikum zugelassen und der Verein für Jugendkultur hat umgehend das Heft in die Hand genommen.

Angenehme Atmosphäre

„Mein erster Ansprechpartner war die Community, die immer hier im Skatepark ist“, sagt Organisatorin Caro Lothes aus Körbeldorf. Nach deren Zusage für die Mitwirkung fanden sich dann auch genügend Vereinsmitglieder, um die Veranstaltung durchführen zu können. Preise im Wert von 1500 Euro für den Skateboard-Wettbewerb beziehungsweise Contest habe die Skitch-Crew gestiftet. „Hier kommen auch mal andere Leute her, die man kennenlernen kann“, sagt Caro Lothes „nicht immer nur die üblichen Verdächtigen“. Man sei sehr zufrieden mit der Veranstaltung und freue sich schon auf die fünfte Ausgabe von Rollstock im nächsten Jahr. „Die Atmosphäre vor Ort war sehr angenehm, der Umgang aller Beteiligten locker und freundschaftlich. Es war toll, dass auch Skater aus nicht unmittelbarer Nähe, wie beispielsweise auf Regensburg extra für Rollstock angereist sind.“

Tricks und Figuren

Rund ein Dutzend Skateboarder gingen dann beim Contest an den Start – grob aufgeteilt in Anfänger und Fortgeschrittene. Die Anzahl reichte, um ein paar Stunden das Publikum mit den vielen Tricks und Figuren zu unterhalten. Dazu gab es von einem Diskjockeys Musik aus Rock und Pop. Das gehört zu einem Skateboardwettbewerb unbedingt dazu.

Einmal den Daumen gebrochen

Unter den Skatern war Lukas Wolf aus Kühlenfels. Vor vier Jahren hat der 23-Jährige mit dem Skaten angefangen. Wie für alle Skater reichte dafür erst mal ein Stück Straße, ein Parkplatz oder wenn man schon etwas sicherer auf dem Rollbrett ist, ein paar kleine Stufen. Als vor über zwei Jahren der Skatepark entstand, war das für ihn wie ein Geschenk. „Cool, dass das gemacht worden ist“, sagt er. Hier treffe er immer ein paar Leute, die die gleichen Interessen haben. Die Figuren und Tricks bringt der Informatikstudent sich selbst bei, holt sich die Anregungen über eine Videoplattform oder lernt von anderen. Lukas fährt mit Helm, Ellenbogen-, Knie- und Handschonern, denn Skateboarding birgt auch ein Verletzungsrisiko. Den Daumen habe er sich schon einmal gebrochen, was ihn aber nicht davon abgehalten hat, weiter zu machen. „Man ist immer so gut im Fallen, wie man im Skateboard fahren ist“, sagt Lukas Wolf.

Skaten ist Gemeinschaftsgefühl

Auch Heiko Betzold aus Gottsfeld skatet seit vier Jahren. Er hat damit im Alter von 21 Jahren angefangen. Auch bei ihm war die Straße der Einstieg in die „Skaterules“. Auch er ist regelmäßig auf der Pegnitzer Anlage, weil „immer ein paar Leute hier sind“. Für ihn ist Skaten auch eine Herausforderung: „Je mehr man macht, desto schwieriger wird es.“ Skaten ist aber auch ein Gemeinschaftsgefühl: „Wir tauschen uns aus und jeder lernt vom anderen ein bisschen was.“ Dass es hier um Gemeinschaft geht, merkte man auch beim Wettbewerb: Von Konkurrenzdenken keine Spur. Skaterules eben.

Info: Gruppenerste wurden Christopher Igl (A-Gruppe) und Lukas Wolf (B-Gruppe), Gruppenzweite wurden Andreas Stopfer (A-Gruppe) und Yvonne Axmann (B-Gruppe), Gruppendritte wurden Joschua Martin (A-Gruppe) und Heiko Bezold (B-Gruppe).

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