Auf den ersten Blick sieht die ramponierte Truhe, die in der Werkstatt von Helmut Stöhr steht, wie ein Fall für den Flohmarkt aus. Doch der 55-Jährige sieht mehr in ihr. Mit der Hand streift der Restaurator über die abgewetzte Bemalung. Plötzlich stoppt sein Finger. Da ist etwas. Er bückt sich, beäugt die Stelle. Ein altes Pinselhaar klebt dort. Wohl aus einem Pferdeschweif. „Das lassen wir so“, flüstert er. Vielleicht ist es kleben geblieben, als die Truhe bemalt wurde. „So etwas sollte man nicht verstecken.“