Die St.-Anna-Kapelle wird bereits seit einem Jahr saniert. Für rund 220 000 Euro sollen Arbeiten am Mauerwerk, Dachstuhl und Glockenturm erledigt werden. Dazugehört eine neue Glocke.
Am vergangenen Montag hatte Pfarrer Marek Flasinski die Corona-Glocke in Passau bei der Glockengießerei Perner abgeholt. Eine Woche lang stand diese nun vor dem Altar in der Pfarrkirche St. Johannes der Evangelist. Zur Glockenweihe im Festgottesdienst am Samstagabend war sie festlich geschmückt und der leitende Pfarrer des Seelsorgebereichs nahm im Rahmen der heiligen Messe die Segnung vor, die der heiligen Corona geweiht ist.

Die heilige Corona lebte in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts und wurde im Jahr 177, als frühchristliche Märtyrin hingerichtet. Sie ist zunächst die Patronin des Geldes, der Metzger und Schatzgräber und verdankt dieses Patronat in Geldangelegenheiten ihrem Beinamen Cortona, der auf Deutsch „Krone“ bedeutet.
Schutzpatronin gegen Seuchen

An einzelnen Wallfahrtsorten wird die heilige Corona auch als Helferin bei Viehseuchen angerufen. Die Glockengießerei Rudolf Perner in Passau arbeitet mit der Erfahrung aus über 300 Jahren Glockenguss und mittlerweile auch aus 90 Jahren elektrischem Glockenläuten. Beim Abholen der Corona-Glocke für die St.-Anna-Kapelle in Nasnitz durfte Pater Markus, beim Glockenguss zusehen. In der Predigt erzählte er der versammelten Gemeinde von diesem Erlebnis. Die Glocke wiegt 42 Kilogramm und erklingt im hohen dreigestrichenen C. Sie trägt die Inschrift „Heilige Corona, Schutzpatronin gegen Seuchen bitte für uns – Anno Domini 2020“. Sie soll die Nasnitzer Bürger erinnern, dass Gott der Retter ist. In seiner Predigt erinnerte der Zelebrant auch daran, dass 1918 die damalige Glocke der St.-Anna-Kapelle wie viele andere Glocken eingesammelt und eingeschmolzen wurde. Nach der Predigt sprach er das Weihegebet besprengte sie mit Weihwasser, beräucherte sie mit Weihrauch und segnete sie mit dem Kreuzzeichen. Zum Weiheakt sang man das Corona-Lied und betete das Corona-Gebet.