Die Stahl- und Drahtwerk Röslau GmbH ist der Prototyp eines Mittelständlers. Das 150 Beschäftigte zählende Unternehmen ist in der Nische erfolgreich. Es stellt Drähte in verschiedenen Formen und Musiksaiten für Klaviere, Flügel und auch Violinen her. Bislang konnte man sich stets behaupten gegen die Konkurrenten, die unter anderem in Japan und Südkorea sitzen. Doch die massiv gestiegenen Kosten für Gas und Strom belasten die Oberfranken schwer. 1,1 Millionen Euro musste die Firma, die einen Jahresumsatz von 30 Millionen Euro erwirtschaftet, im vergangenen Jahr aufwenden. Für Geschäftsführer Willi-Josef Ferfers ist die Schmerzgrenze längst erreicht. „Die Energiepreise in Deutschland sind deutlich zu hoch. Wir verlieren dadurch immer mehr an Wettbewerbsfähigkeit“, warnte er bei einem von der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (VBW) initiierten Pressegespräch am Dienstag. Die hohen Energiekosten gehen nach den Worten des Geschäftsführers auch zu Lasten der Investitionen. Dabei wären die für das Unternehmen gerade jetzt so wichtig. Denn wie viele andere Betriebe auch will und muss es die ökologische Transformation schaffen und seine CO2-Emissionen zügig und deutlich reduzieren. Bei der Produktion soll künftig auch Wasserstoff eine Rolle spielen. Die große Elektrolyseanlage, die vor einigen Monaten in Wunsiedel in Betrieb ging, zuletzt allerdings weitgehend still stand, könnte dabei helfen. Gespräche gebe es bereits, berichtete Ferfers. „Allerdings steckt das noch in den Kinderschuhen.“