Region 2017: Projekte fürs kommende Jahr

Von Renate Allwicher
Von links: Die Bürgermeister Martin Dannhäußer (Creußen), Gerd Hofmann (Ahorntal), Stephan Unglaub (Bischofsgrün) und Karl Lappe (Mistelgau). Foto: red

Baumhäuser, Schutzhütten, neue Abwasserkanäle und ein Aufzug: Die Wunschliste der Bürgermeister für ihre Gemeinden ist bunt. Die meisten Punkte wollen Sie selbst angehen - soweit das Geld eben reicht. Auf manches können sie indes nur hoffen. Den Auftakt in der Kurier-Umfrage machen die Bürgermeister von Mistelgau, Bischofsgrün, Ahorntal und Creußen.

 
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Mistelgau

Als erstes stehe der Abschluss des Kindergartenausbaus an, berichtet Karl Lappe (WG Plösen-Gollenbach-Wohnsgehaig), der Mistelgauer Bürgermeister. Bis Ende Januar oder Anfang Februar soll der Erweiterungsbau fertig sein, in dem eine zweite Krippengruppe und eine der Kindergartengruppen unterkommen; letztere macht damit Platz für eine Hortgruppe in den alten Räumen.

Bis Ende Februar werde auch der zweite Schritt des Internetausbaus abgeschlossen sein. Anschließend sollen mit Restfördermitteln die noch unterversorgten Gebiete angeschlossen werden - Teile von Mengersdorf und Gollenbach sowie diverse verstreute Einzelhäuser. „Alle die, die bislang 30 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) nicht erreichen, sollen im Rahmen des neu beantragten dritten Verfahrens mit untergebracht werden“, sagt Lappe.

Was die Bürgermeister aus Waischenfeld, Heinersreuth, Gefrees und Speichersdorf planen, lesen Sie hier.

„Außerdem hoffen wir, in der Tongrube weiterzukommen“, sagt Lappe. Dort soll eine Schutzhütte mit Infotafeln gebaut werden, die zum Beispiel den Geoparkrangern als Unterstellmöglichkeit dienen kann. Im vergangenen Jahr sei der Bauplan genehmigt worden, nun müsse die Finanzierung organisiert werden, sagt Lappe. „Ich gehe außerdem davon aus, dass wir im Straßenbau einiges abarbeiten können – und wir hoffen, dass sich im Feriendorf Obernsees etwas weiterbewegt, dass die Bauabschnitte 1b und 1c noch vervollständigt werden und die Planungen für die Baumhäuser weitergeht – das liegt aber in der Hand des Investors.“

Bis Ende Februar soll der zweite Schritt des Internetausbaus abgeschlossen sein. Und anschließend mit Restfördermitteln die noch unterversorgten Gebiete angeschlossen werden – das sind Teile von Mengersdorf und Gollenbach sowie diverse verstreute Einzelhäuser. „Alle die, die bislang 30 Megabyte nicht erreichen, sollen im Rahmen des neu beantragten dritten Verfahrens mit untergebracht werden“, sagt Lappe.

Unsicher sei, ob der geplante Kinderspielplatz in Mistelgau-Unterdorf dieses Jahr fertig werde. Die Schwierigkeit liege darin, dass es sich bei der vom Gemeinderat ausgewählten Fläche um eine Ausgleichsfläche handele, für die Ersatz gefunden werden muss. In jedem Fall werde Wohnsgehaig Spielgeräte bekommen, dort habe die Gemeinde zu diesem Zweck eine Fläche am Dorfplatz gekauft. Außerdem braucht die Mistelgauer Schule neue Toiletten. Und es gilt, die Kleinkläranlage Harloth an die Hauptanlage für das Truppachtal anzuschließen – eine Auflage des Wasserwirtschaftsamtes. Truppach werde zwei neue Buswartehäuschen bekommen und Göritzen eines.

„Wenn wir das alles dann haben, wird es mit dem Geld auch durch sein“, sagt Lappe, dessen Wunsch für die Zukunft eine bessere Finanzausstattung der Gemeinden ist. „So, dass man mehr eigenständig gestalten könnte. Denn was man selber plant, das läuft ja meist sparsamer als bei den Fördermaßnahmen.“

Creußen

„Auf alle Fälle stehen bei uns im Jahr 2017 Kanalsanierungen an“, sagt Martin Dannhäußer (UWG/FWG), der Creußener Bürgermeister. Zunächst in Neuhaidhof, weil dort im Anschluss die Staatsstraße saniert wird. Eventuell auch im Ortsteil Kappelberg, wobei sich dieses Projekt auch ins Jahr 2018 ziehen könne.

„Ein großer Posten wird die Erschließung des Baugebietes Sonnenleite sein“, sagt Dannhäußer. Dafür seien schon viele Vorarbeiten gelaufen. Vermutlich im Februar werden die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben, die im Herbst beendet sein sollen, so dass im Jahr 2018 in Sonnenleite gebaut werden kann.

„Unser dritter wichtiger Punkt ist der Breitbandausbau. Da wird es im Frühjahr losgehen mit den Erdarbeiten“, berichtet Dannhäußer. Der erste Ausbauschritt werde bis spätestens 4. August abgeschlossen sein – der Vertrag ging an die Telekom, die seit dem Abschluss ein Jahr Zeit habe. In einem zweiten Schritt sollen noch einmal sechs Ortsteile einen Breitbandanschluss erhalten, dafür erfolge 2017 die Auftragsvergabe. „Das ist in jedem Fall ein wichtiges Ziel: Dass wir viele ans schnelle Internet kriegen“, sagt Dannhäußer.

Das Rathaus bekommt einen Aufzug, die Toiletten werden saniert und die Fenster ausgewechselt. Die Mittel dafür kommen aus dem Kommunalinvestitionsprogramm (Kip). Straßen sollen saniert werden – „und es gibt natürlich noch viele andere kleine Maßnahmen, die noch nicht genau feststehen“, sagt Dannhäußer.

Bischofsgrün

„Es gibt sehr, sehr viele Projekte, die wir anschieben wollen“, sagt Stephan Unglaub (SPD), Bürgermeister in Bischofsgrün. Zum Beispiel startet der Umbau des alten Lehrerwohnhauses, in dessen Räumen ein barrierefreies Gemeinschaftshaus entstehen soll - mit Archiv, Museum und Platz für Seniorentreffs, Jugendtreffs und Veranstaltungen. Gebaut wurde das Haus im Jahr 1921, um Wohnraum für Lehrer zu schaffen. Der Umbau soll im Jahr 2018 beendet sein. Auch die Modernisierung der Kläranlage wird sich wohl bis ins Jahr 2018 ziehen – und für das DLSV-Camp Nordbayern ist sogar der Spatenstich erst für 2018 geplant. „Trotzdem gilt es dafür 2017 vieles zu leisten“, sagt Unglaub: Der Architektenwettbewerb, die Feinplanung und die Verwaltungsarbeit.

Definitiv im Jahr 2017 wird der neue Spielplatz im Ortszentrum eingeweiht – und es sollen zwei Elektroladesäulen aufgebaut werden, eine im Zentrum, eine an der Talstation der Seilbahn. „Wir werden uns auch um Möglichkeiten für unsere Freibadsanierung kümmern müssen – Förderszenarien aufbauen“, sagt Unglaub.

„Was für uns auch wichtig ist, ist die 700-Jahr-Feier unseres Gemeindeteils Wülfersreuth.“ Dort steht 2017 auch die Dorferneuerung an. „Wir wollen einen zentralen Platz schaffen, der zum einen als Treff, zum anderen als sicherer Schulbuswendeplatz und zur Verkehrsberuhigung dienen soll. Außerdem entwickeln wir Nachnutzungskonzepte für die entstandenen Freiflächen durch den Hotelabriss – da geht es erst Mal nur um Konzepte, aber das kostet auch Kraft und Zeit“, sagt Unglaub. Außerdem nennt er die Schlagworte Tourismusentwicklung, Verbesserung des Radwegenetzes und Schulwegsicherung an der B303. „Das wird spannend! Mit einem kleinen Team sind das viele Maßnahmen.“

Unglaubs größter Wunsch ist, dass eine positive Entscheidung über den Fortbestand der Höhenklinik kommt. „Das schwebt ja über allem. Aber das liegt nicht mehr in unserer Hand.“

Ahorntal

Als großes Projekt für das Jahr 2017 fällt  dem Ahorntaler Bürgermeister Gerd Hofmann (FWG/FBA) das neue Bürgerhaus für Körzendorf ein. Dafür werde das alte Schulhaus abgerissen. An dessen Stelle werde ein neues Gebäude als Ort der Begegnung entstehen. Körzendorf sei der zweitgrößte Ort im Gemeindegebiet mit einem Wirtshaus, das seit vielen Jahren geschlossen hat, ein neuer Treffpunkt sei dringend nötig, auch für die Vereine.

Außerdem soll der Einkaufsmarkt eröffnen – „eine Art Dorfladen mit Bürgerbeteiligung in Kirchahorn“, sagt Hofmann. Das Projekt beschäftigt die Gemeinde schon seit langem. Die Vorarbeiten sind gemacht.

Ein drittes Projekt wird wohl noch weit über das Jahr 2017 hinaus aktuell bleiben, vermutet Hofmann: Die Arbeiten am Radweg von Kirchahorn nach Oberailsfeld. Hier gehe es um Grunderwerb und Verhandlungen zum Trassenverlauf mit Naturschutzorganisationen.

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