Erst Ende Oktober 2014 hatte die Bayreuther Landtagsabgeordnete Ulrike Gote (Grüne) die Antwort auf eine Landtagsanfrage zur Situation des Grundwassers in Oberfranken erhalten. Sie zeigte sich über die Ergebnisse „beunruhigt und alarmiert“. Die Bewertung der Risikoanalyse des oberfränkischen Grundwassers von 2013 ergebe eine immer höhere Nitrat- und Pestizidbelastung, lautete ihr Fazit. 2004 gab es laut Umweltministerium nur zwei Grundwasservorkommen (Oberer Main bei Coburg und Regnitz südwestlich von Bamberg), bei denen man davon ausging, dass sie das Ziel, einen „guten Zustand des Grundwassers“ bis 2015 herzustellen, nicht erreichen würden. Dieses Kriterium verlangt die Einhaltung der Nitrat- und Pestizidgrenzwerte der Trinkwasserverordnung. „Mittlerweile hat sich die Situation nicht verbessert, sondern deutlich verschlechtert“, betonte Gote. Sie verwies darauf, dass inzwischen große Gebiete um Hof sowie zwischen Bamberg und Bayreuth dazugekommen seien, deren Nitrat- und Pestizidwerte so schlecht sind, dass sie das Ziel wohl selbst im Jahr 2021 nicht erreichen werden. Nitratprobleme entstehen dann, wenn die Bauern weit mehr Gülle auf die Äcker fahren, als die Pflanzen aufnehmen können. Der überschüssige Stickstoff wird in Nitrat umgewandelt und sickert ins Grundwasser. „Hauptverursacher für die Nitrat- und Pestizidbelastung ist die Landwirtschaft“, betonte Gote. Sie forderte deshalb eine grundwasserschonende Bewirtschaftung der Flächen.