Das ist hierzulande ebenfalls ein Problem. Auf der Suche nach Beute frisst der Fuchs alles, was ihm vor die Schnauze kommt – das können auch die Küken seltener Vogelarten sein, die am Boden brüten, wie Brachvögel und Kiebitze. Oder Seevögel auf Inseln, die per Straße oder Eisenbahn mit dem Festland verbunden worden sind. Hinzu kommt, dass sich der Rotfuchs in Europa im Zuge der Klimaerwärmung nach Norden ausbreitet. Dort aber ist der Polarfuchs zu Hause, der dank seines besonders dichten Fells die extrem kalten Winter übersteht. Dieses Fell wurde ihm in der Vergangenheit zum Verhängnis: Pelzjäger brachten auch im Norden Skandinaviens den Polarfuchs an den Rand der Ausrottung. Und obwohl er nun seit Langem geschützt ist, haben sich dort die Bestände kaum erholt.
Hilfsprojekt soll Lebensbedingungen des Polarfuchses verbessern
Der Rotfuchs wird seinem kleineren Verwandten gleich in doppelter Hinsicht gefährlich. Zum einen weil er ihn im Kampf direkt töten kann. Zum anderen weil er ihm die Nahrung wegfrisst. Nun hat die EU 2,3 Millionen Euro bewilligt, um im Norden Skandinaviens in einem bis 2026 dauernden Projekt die Lebensbedingungen für den Polarfuchs zu verbessern. Dazu gehört neben der Aufklärung der lokalen Bevölkerung vor allem die Jagd auf den Rotfuchs und die betreute Aufzucht von jungen Polarfüchsen, die dann ausgesetzt werden. Zudem werden Futtertonnen aufgestellt. Diese sind so gestaltet, dass sich der kleinere Polarfuchs die Vorräte sichern kann, der größere Rotfuchs aber nicht.