Rathaussturm in Pegnitz Bürgermeister ziert sich

Von Ralf Münch

PEGNITZ. Am Samstag war es wieder soweit. Die Narren und Närrinen stürmten das Pegnitzer Rathaus – und leiteten unter der Führung der Jugendbergmannskapelle den Fasching ein. Und an Zuschauern mangelte es nicht.

 
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Kinderprinzessin Hanna I: „Der Marktplatz ist heut wieder voll, ich sag nur eins, das find ich toll. Das ihr wollt alle miterleben, wie wir den Bürgermeisters seines Amtes entheben.“ So einfach war es allerdings doch nicht, Bürgermeister Uwe Raab davon zu überzeugen, den Rathausschlüssel heraus zu rücken. Kinderprinz Jonas II: „Doch wie´s bei uns Tradition was jetzt kommt – das wisst ihr schon. Ich ruf ganz laut und deutlich aus, Bürgermeister rückt den Schlüssel raus.“ Am Ende machte Raab das dann doch, auch wenn man ihm den Schlüssel mehr mit unsanften Methoden entriss.

Stadtherren verjagen

Der Elferrat, der mit seiner Stadtgarde anmarschiert war, hatte auch einen Plan, wie man im Vorfeld Raab weichkochen könnte. Elferrätin Andrea Porsch sagte: „Wir müssen wohl zeigen, welche schweren Geschütze wir zu bieten haben, um die Stadtherren aus dem Rathaus zu verjagen.“ Dabei waren die „schweren Geschütze“ gar nicht schwer. Eher leicht. Denn dann kam zuerst die Stadtgarde, bestehend aus 21 jungen Damen und zwei jungen Männern im Alter von 15 beziehungsweise 16 Jahren. Sie zeigten einen kleinen Ausschnitt von dem, was man bald auf der Bühne beim Galaabend zu sehen bekommen wird, gefolgt von der Juniorengarde mit 23 Tänzerinnen und der Jugendgarde mit 35 Tänzerinnen.

Wenig beeindruckt

Raab zeigte sich trotz dieser Anstrengungen seitens den Protagonisten immer noch relativ wenig beeindruckt. „Okay. Jetzt Auffahren des absoluten Geschützes und des allgemeinen Weichmachers, vielleicht erobern wir hiermit den Schlüssel des Rathauses“, sagte Porsch.

Nun kamen die kleinsten der Stadtgarde, die Früchten – 23 kleine Bühnenfeger. Jetzt wurde selbst Raab weich: „Okay, bei diesem Charme bleibt mir nichts anderes übrig, um einen Vergleich anzustellen. Ein chinesisches Sprichwort sagt, wenn man seinen Gegner nicht besiegen kann, dann soll man ihn umarmen. Dann mache ich das halt.“

Eigenes Gold dabei

In weiser Voraussicht hatten die Narren eine große Holzkiste mitgebracht. Den Grund erklärte auch das amtierende Erwachsenenprinzenpaar Katja I. und Gerhard II. „Unsere Narrenkassen haben wir auch selbst dabei, wir brauchen keine leere Stadtkasse. Und großzügig wie wir Narren sind, verteilen wir das in der Faschingszeit erwirtschaftete Gold an unsere Narrenschar“, sagte Gerhard, öffnete die Schatztruhe und die Protagonisten und auch die Zuschauer durften sich am Gold bedienen. Okay, es waren Süßigkeiten in Form von Goldmünzen. Seine bessere Hälfte daraufhin: „Ja, so lässt es sich in der Faschingszeit gut leben und wir überlassen dem Stadtrat das Grübeln, was in seiner Regierungszeit das Leben in Pegnitz lebenswert macht und warum wir Pegnitzer so gerne hier in Pegnitz leben.“

Die Aufgabe, die den Stadtregenten gestellt wurde, besteht darin, das passend zum Motto „life is life“ der kommenden Galaabende ein ausführlicher Bericht auf der Bühne, in welcher Form auch immer, gezeigt werden muss. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, was man sich seitens der Stadt dazu einfallen lässt.

Info: Die Galaabende finden am 11. und 12. Januar 2019 statt, Kinderfasching am 3. März und Rosenmontag am 4. März.

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