Für Senioren Stiftung sucht Rikscha-Fahrer

Im Seniorenzentrum Katharina von Bora in Litzendorf gibt es die Rikscha schon. Foto: /Raps-Stiftung

Mit einer ungewöhnlichen Idee will die Kulmbacher Raps-Stiftung Senioren Gutes tun. Damit das auch umgesetzt werden kann, werden nun interessierte Rikscha-Fahrer gesucht.

 
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Kulmbach - Im Rahmen ihres Engagements verfolgt die Adalbert-Raps-Stiftung das Ziel, die gesellschaftliche und soziale Teilhabe in ganz Oberfranken zu stärken. Neben der Förderung sozialer Projekte platziert die Stiftung dabei auch immer wieder eigene Initiativen. So auch die aktuelle Förderausschreibung „Rikschas für Oberfranken“, die in Unterstützung vom Verein Radeln ohne Alter Deutschland ins Leben gerufen wurde.

Um von dem Konzept hinter „Rikschas für Oberfranken“ profitieren zu können, ist es sozialen und gemeinnützigen Organisationen noch bis zum 31. August möglich, sich bei der Adalbert-Raps-Stiftung um einen von maximal 13 geförderten Rikschastandorten in Oberfranken zu bewerben.

Dass ein Rikscha-Angebot einen echten Mehrwert bringt, beweist bereits die beispielhafte Nutzung der besonderen Fahrzeuge im Seniorenzentrum Katharina von Bora mit der „Litzendorfer Seniorenrikscha“ sowie im Seniorenzentrum Seehof-Blick mit der „Memmelsdorfer Seniorenrikscha“. Letzteres Projekt belegte in der Helden der Heimat Oberfranken Wettbewerbsrunde 2019 sogar den ersten Platz in der Kategorie Mobilitätshelden. Heute dienen die Projekte der Diakonie Bamberg-Forchheim als Ideengeber zur aktuellen Förderausschreibung der Adalbert-Raps-Stiftung.

Das Konzept hinter „Rikschas für Oberfranken“ ist dabei denkbar einfach: Sozial Engagierte unternehmen gemeinsam mit mobilitätseingeschränkten Menschen Ausflüge in die nähere Umgebung. Was es hierzu braucht, sind neben der für die Organisation der Umsetzung nötigen Helfer, Rikschafahrer, Passagiere und natürlich eine Rikscha.

So simpel die Idee klingt, so groß ist die soziale Wirkung, sagen die Macher der Stiftung. Mobilitätseingeschränkte Personen erhalten die Möglichkeit, mit anderen Menschen und der Umwelt in Austausch zu treten und erleben sich wieder als Teil der Gesellschaft. Die soziale und gesellschaftliche Teilhabe wird gefördert. Damit einhergehend erlangen sie ein Stück mehr Lebensqualität.

Die Rikscha-Ausflüge mit den Fahrern schaffen gemeinsame Glücksmomente und Erinnerungen, ermöglichen den Austausch von Lebensgeschichten und geben den Passagieren das Gefühl, ihren Alltag aktiv gestalten zu können. Nicht zuletzt wirkt sich das natürlich auch auf ein verbessertes gesundheitliches Wohlbefinden aus. „Denn die Rikschatouren wirken der Vereinsamung und dem Gefühl des Ausgeschlossenseins entgegen“, sind sich die Vertreter der Stiftung sicher.

Das Ziel der Stiftung ist es, das Konzept der Rikschas in ganz Oberfranken zu verbreiten und somit die soziale und gesellschaftliche Teilhabe oberfrankenweit zu stärken. Aus diesem Grund sucht die Stiftung im Rahmen der Förderausschreibung „Rikschas für Oberfranken“ in den 13 oberfränkischen Landkreisen und kreisfreien Städten jeweils eine Organisation, die Lust hat, mit einer eigenen Rikscha mobilitätseingeschränkte Personen mehr Lebensqualität zu schenken.

Die nach geprüfter Bewerbung ausgewählten Rikschastandorte werden von der Stiftung nicht nur mit einer eigenen Rikscha ausgestattet, sie erhalten auch weitere wichtige Unterstützung: Hierzu zählen beispielsweise Informationen zum nötigen Versicherungsschutz, eine Qualifizierung der Engagierten inklusive der Bereitstellung von Schulungsunterlagen, Workshops zur Akquise von Freiwilligen, Unterstützung bei der Erarbeitung eines Nutzungs- und Hygienekonzepts sowie der Zugang zum Netzwerk „Rikschas für Oberfranken“, einer Plattform zum Erfahrungsaustausch.

Begleitet wird das Bewerbungsmanagement sowie die Umsetzungsmaßnahmen von Radeln ohne Alter Deutschland. Ebenfalls unterstützend wirken die Koordinierungsbeauftragten bürgerschaftliches Engagement (KoBe) beziehungsweise die Engagementbeauftragten der jeweiligen Region. Sie helfen bei der Bekanntmachung der freien Engagementstellen als Pilotin oder Pilot der Rikschas. Voraussetzung an die sich bewerbenden Organisationen ist es unter anderem sicherzustellen, jeweils eine feste Ansprechperson sowie die Bereitschaft zur langfristigen Umsetzung des Projekts benennen zu können. Außerdem ist die Teilnahme an den Workshops gewünscht, in denen gemeinsam mit den Organisationen die im Rahmen der Förderpartnerschaft obligatorischen Konzepte zur Finanzierung der laufenden Kosten, zur Nutzung sowie zur Akquise der Fahrer erarbeitet werden.

Bewerben können sich im Bewerbungszeitraum vom 20. Juli bis 31. August soziale und gemeinnützige Organisationen aus der Region Oberfranken, die mobilitätseingeschränkten Menschen (Bewegungs-)Freiheit, Lebensfreude und Lebensqualität schenken möchten. Hierzu zählen beispielsweise Senioren- und Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe, Wohlfahrtsverbände, Kirchengemeinden und Vereine sowie Städte, Gemeinden und Kommunen. Es können sich auch Interessensgemeinschaften oder Privatpersonen bewerben, die eine Rikscha betreiben möchten und bereit sind, dazu einen neuen Verein zu gründen oder sich an bestehende Vereine oder Organisationen anzudocken. Bereits nach der Auswahlphase vom 1. bis 15. September werden die ausgewählten Bewerber informiert und somit auch der Start der jeweiligen Förderpartnerschaft bekannt gegeben.

Im Rahmen einer anschließenden Auftaktveranstaltung für alle oberfränkischen Rikschastandorte zur Vernetzung wird auch das weitere Vorgehen geklärt, bevor es ab Oktober in die Verstetigung und den Aufbau der Standorte geht, kündigt die Stiftung an..

Alle Informationen zur Förderausschreibung sowie das Bewerbungsformular finden Interessierte auf der Website www.raps-stiftung.de. red

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