Das Podium verpasst hat Georg Zimmermann (24) bei der Deutschland-Tour um drei Sekunden, zufrieden war der Augsburger dennoch – und das völlig zurecht. Auf dem Schauinsland hatte er den Grundstein gelegt, in Stuttgart sprintete er nach einer superstarken Leistung auf Rang drei und lag letztlich 47 Sekunden hinter Yates. „Am Ende war es eine Rechnerei mit den Bonussekunden, es ging richtig knapp zu“, meinte der Augsburger aus dem Team Wanty-Gobert, „die Tour de France war ein tolles Trainingslager für die Deutschland-Tour, bei der ich auf Gesamtwertung fahren wollte. Das war eine neue Erfahrung für mich, aber es hat super funktioniert.“
Tour-de-France-Atmosphäre in Stuttgart
In Stuttgart, das viele Beteiligte für die „Tour-de-France-Atmosphäre“ lobten, hatte noch ein weiterer deutscher Radprofi Grund zur Freude. Jakob Geßner (22) gewann völlig überraschend das Bergtrikot – obwohl er am letzten Tag keinen Punkt mehr geholt hatte. „Es wurde von Anfang an Vollgas gefahren, deshalb sind wir früh in Schwierigkeiten gekommen“, sagte der Thüringer aus dem Team Lotto-Kern Haus, „letztlich war ich auf Schützenhilfe angewiesen – doch es hat gereicht. Es war eine fantastische Woche, einfach geil.“ Allerdings nicht für alle.
Geschke gefrustet
Simon Geschke, der bei der Tour de France nach heroischem Kampf den Gewinn der Bergwertung knapp verpasst hatte, war der Fahrer, der bei der Deutschland-Tour am meisten umjubelt wurde. Entsprechend gefrustet zeigte sich der Freiburger, der am Fuße des Schauinsland lebt, als es auf dem Gipfel nicht zu einem neuerlichen Coup reichte. „Das war meine absolute Lieblingsetappe“, sagte Geschke (36), „doch leider hat mein Körper das nicht mitbekommen. Ich brauche jetzt eine Pause.“ Gut möglich, dass Nils Politt ganz ähnliche Gedanken hatte.
Sieger der Deutschland-Tour
Geschichte
Seit der Wiederaufnahme der Deutschland-Tour 2018 gewannen vier unterschiedliche Radprofis das Rennen.
2018
Matej Mohoric (Slowenien) 2019
Jasper Stuyven (Belgien) 2020
kein Rennen wegen der Pandemie 2021
Nils Politt (Deutschland) 2022
Adam Yates (Großbritannien)