In der Damen-Klasse (unter 40 Jahre) musste die 34-jährige Thüringerin nur der Seriensiegerin Doris Posch (Österreich) und der Russin Inna Panina auf der 20 km-Strecke den Vortritt lassen, wobei der Abstand zur Silbermedaille nur zehn Sekunden betragen hatte. Vor rund 1000 Zuschauern überreichte Radsportlegende Francesco Moser die Medaillen.

„Mit dem Bronzerang hatte ich nicht gerechnet, wenngleich ich mir aufgrund meiner Trainingszeiten schon eine Position unter den ersten zehn vorgenommen hatte“, freute sich die für das Neuenmarkter Team Schulz startende Adelheid Schütz. In ihrer Altersklasse hatten nur 20 von 28 teilnehmenden Lizenzfahrerinnen das Rennen beendet.

„Die WM-Strecke für die rund 700 Starter in den verschiedenen Klassen war nach meiner Einschätzung einfach und hatte nur einen Berg. Es bestanden gute Wendemöglichkeiten, allerdings bereitete der Wind Probleme.“ Durch einen leichten Magen-Darm-Infekt gehandicapt, hatte Schütz bereits vor dem Wendepunkt nach etwa drei Kilometern die vor ihr gestartete Fahrerin überholt und mobilisierte auf den letzten Kilometern ihr gesamtes Leistungspotenzial, ehe sie völlig erschöpft die Ziellinie passierte. „Zum Glück hatten wir die Streckenlänge immer wieder trainiert“, kommentierte Ehemann und Trainer Rainer Völkl den Erfolg.

Stadtmeisterin 2007

„Die WM war für mich der sportliche Höhepunkt“, meinte die 34-Jährige, die im Vorjahr bei den Bayreuther Stadtmeisterschaften ihr Talent entdeckt hatte. Nachdem Titelgewinn auf der Strecke von Tröbersdorf über Plankenfels und Hollfeld und zurück habe sie sich mit ihrem Mann einen Trainingsplan erstellt und auf verschiedenen Strecken in der Fränkischen Schweiz (z.B. von Behringersmühle über Waischenfeld nach Obernsees) intensiv trainiert. Der Lohn blieb nicht aus: Nach Platz eins am 1. Mai in der Rhön folgte Rang 17 unter Profis bei den deutschen Meisterschaften über 30 km und Platz vier bei den Bayerischen auf einem Autobahnteilstück bei Nesselwang im Allgäu. Schütz: „Nachdem ich die WM-Zeiten aus dem Vorjahr kannte, fuhr ich zuversichtlich nach Österreich.“ sz