Der Radsport-Weltverband ist sich der Problematik offensichtlich bewusst und führt stichprobenartig mit Scannern Untersuchungen an den Rädern durch. Denn das Technik-Doping im Radsport scheint effizienter zu sein als ein gedopter Fahrer im Sattel. „Man kann im Radsport mehr mit Elektronik als mit Chemie bewirken, und das mit deutlich weniger Schäden für die Gesundheit“, zitierte die italienische Sportzeitung „La Gazzetta dello Sport“ einen nicht namentlich genannten Experten. Der Informant behauptet, dass es eine ganze Reihe von Interessenten für einen Hilfsmotor im Rad gebe. Allein im vergangenen Jahr habe er rund 1200 solcher Geräte verkauft, behauptet er.
Das Equipment sei im Hinterrad versteckt, koste bis zu 200 000 Euro und könne mithilfe einer Fernbedienung aktiviert werden, so der Informant weiter. Der Mechanismus sei im Inneren der Hinterradfelge versteckt. Rund 60 Watt erzeuge der Hilfsmotor. „Das genügt, um einen durchschnittlichen Radprofi in Superman zu verwandeln“, heißt es in der „Gazzetta“. Auffallen würde der Motor nicht. Es genüge aber, die Leistungskurve einiger Rennfahrer zu beobachten, um festzustellen, wer mit Technik-Doping unterwegs sei.
Cancellara betonte: „Le moteur, c'est moi!“ („Der Motor bin ich!“) Es gebe keinen Grund, "etwas anderes zu scannen als meine Beine“, so der Schweiizer weiter. Diese Sätze gelten aber wohl nur so lange, bis die Scanner den nächsten Hilfsmotor entdecken.