„Die Kunst der Vernetzung“ schilderten Stephanie Czerny, Geschäftsführerin der internationalen Burda-Digitalkonferenz DLD, und Laura Krainz Leupoldt, Geschäftsführerin beim Weißenstädter Vollkornhersteller Pema. Die Journalistin Anja-Maria Meister moderierte das Gespräch. Warum sich viele Unternehmer schwer tun, auf Hochschulen zuzugehen, fragte sie. Krainz-Leupoldt sagte, Unternehmer bräuchten schnelle Lösungen, Wissenschaftler würden dagegen langfristig orientiert sein. In Oberfranken gebe es vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die sich Kooperationen oft nicht leisten könnten.
Menschen mögen
Sie sagte: „Wir brauchen eine Innovationskultur in den Unternehmen. Eine Grundeigenschaft erfolgreicher Führungskräfte ist es, sich selber und andere zu mögen.“ Stephanie Czerny, die in der Liste der 100 einflussreichsten Menschen in der Wired World auf Platz 30 steht, ergänzte: „Wir brauchen Führungskräfte, die erkennen, wenn junge Leute für eine Idee brennen, und diese fördern.“
Beide gaben Tipps zur Pflege des persönlichen Netzwerks. Czerny: „Das Wichtigste ist es, das eigene Netzwerk mal zu verlassen, aus der Komfortzone herauszugehen.“ Man müsse Menschen überraschen und den Mut haben, Neues zu wagen. Krainz-Leupoldt: „Für mich ist am wichtigsten die direkte Kommunikation mit den Menschen.“ Ob man Kreativität lernen könne, fragte Meister. Die Pema-Chefin: „Kinder müssten von klein auf lernen, ihre Persönlichkeit auszudrücken. Dazu bräuchten wir aber eine Schulreform,“ wandte sie sich unter Applaus direkt den Kultusminister. Ansätze aus der Montessori- und Waldorf-Pädagogik müssten „in den normalen Schulbetrieb“ übernommen werden.
Fachvorträge
Im weiteren Verlauf des Wissenschaftstages gab es Fachvorträge zu den TAO-Themen Energie, Mobilität, Gesundheit und IT. Die Referenten aus Wissenschaft und Wirtschaft gingen unter anderem der Frage nach „Was treibt uns an?“, beleuchteten alternative Fahrzeug-Konzepte für die Lebenswelt von morgen, zeigten Möglichkeiten der Tumorzell-Diagnostik und schilderten Einsatzmöglichkeiten intelligenter Software.
Zum Ausklang des Wissenschaftstages feierte die Metropolregion den Auftakt ihrer neuen Imagekampagne „Platz für ...“, die die regionale Identität stärken soll.
Info: Zur Metropolregion Nürnberg gehören 23 Landkreise und elf Städte. 3,5 Millionen Einwohner erwirtschaften ein Bruttoinlandsprodukt von 115 Milliarden Euro pro Jahr. Sie gehört damit zu den größten Wirtschaftszentren Deutschlands.