In Bayreuth haben die Proben begonnen, sechs Wochen vor der Premiere. Währenddessen dringt aus dem fernen München ein letztes fernes Grummeln, wie von einem Unwetter, das sich eigentlich schon längst verabschiedet hat. Anderthalb Jahre nach seinem Rauswurf hadert Künstler Jonathan Meese weiter mit den Festspielen. „Jetzt wird es zu so einem kleinen, blöden CSU-Schauspielhaus“, sagte der 46-Jährige gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“. Er selber hingegen „hätte dafür gesorgt, dass sich Bayreuth ausdehnt. Vielleicht so groß wie Deutschland, wie Europa, vielleicht so groß wie die Welt.“ Und weiter sagt Meese, der in Bayreuth gerne die Diktatur der Kunst ausgerufen hätte: „Was gerade in Bayreuth passiert, dass da alles durchdemokratisiert werden und zum Unterhaltungsprogramm zurechtgestutzt werden soll, das hat mit der Allmacht der Kunst nichts zu tun.“ Meese wird 2017 doch noch einen "Parsifal" inszenieren: eine ganz neue Oper, die der Österreicher Bernhard Lang komponiert und getextet hat. Uraufgeführt wird das Werk bei den Wiener Festwochen im Theater an der Wien.