Professor Uwe Glatzel ist sichtlich begeistert: Seine Mitarbeiterinnen am Lehrstuhl für Metallische Werkstoffe haben großartige Arbeit geleistet. Tanja Trosch (30) entwickelte die neue Platinlegierung und Petra Pfizenmaier (28) hat eine Methode entwickelt, mit der die Gießbarkeit des Metalls gemessen werden kann. Die Arbeit erfolgte im Auftrag des Schweizer Unternehmens Varinor SA, einem Hersteller von sogenannten Edelmetall-Halbzeugen (Blech, Pellets, Barren, Uhrgehäusen und ausgefallenen Ringen). Uwe Glatzel sagt: „Die Anforderungen an Optik und Qualität in der Schmuckindustrie wachsen stetig.“ Platin ist ein teurer Rohstoff, in der Regel deutlich teurer als das in der Schmuckbranche am meisten eingesetzte Weißgold. Glatzel: „Ein Gramm Platin kostet etwa 30 bis 40 Euro. Für ein Uhrgehäuse benötigt man etwa 100 Gramm.“ Weil sich die Hersteller das Material teuer bezahlen lassen, wollte der Auftraggeber eine eigene Legierung, um hohe Lizenzgebühren zu umgehen. Damit gewinnt der Begriff Luxusuhr noch mal eine eigene Bedeutung.