Auch dass sich Prinz William letztlich nicht an die Übereinkunft mit Harry von 2017 hielt, legen die von Harry publizierten Gerichtsdokumente nahe. William habe vom Murdoch-Verlag im Jahr 2020 „eine sehr große Geldsumme“ erhalten, um auf eine eigene Klage gegen Murdoch zu verzichten, berichtete Harry. Die Londoner Tageszeitung „Daily Telegraph“ schätzt die Vergleichs-Summe auf eine Million Pfund.
Hacking privater Botschaften
Von den Royals ist Prinz Harry, der ja inzwischen in den USA lebt, mithin der einzige, der wegen übler Hacking-Praktiken noch zu Gericht zieht an der Themse. Außer dem Murdoch-Verlag wirft Harry auch den Verlagen der „Daily Mail“ und des „Daily Mirror“ das Abhören von Telefongesprächen, Hacking privater Botschaften und andere illegale Schnüffeleien vor.
Seit der Hacking-Affäre des Murdoch-Blattes „News of the World“, das nach Aufdeckung dieser Affäre 2011 eingestellt wurde, hat Murdoch viele hundert Millionen Pfund allein an Gerichtskosten aufbringen müssen, um mindestens ebenso kostspielige Vergleiche mit Klägern zu erzielen.
Harry: Presse verantwortlich für Dianas Tod
Harry, der zusammen mit seiner Frau Meghan bis heute erbarmungslos und oft täglich attackiert wird von manchen Boulevard-Blättern, will sich jedenfalls von seinem „Feldzug für die Wahrheit“ nicht abbringen lassen. Kürzlich flog er sogar für ein paar Tage in London ein, um persönlich im High Court zu sein.
Der Prinz wirft dem „teuflischen“ Teil der Presse vor, für den Tod seiner Mutter Diana Verantwortung zu tragen. Auch Meghan hätten die betreffenden Verlage an den Rand der Verzweiflung getrieben – ohne dass die königliche Familie, die sich mit den Medien nicht anzulegen wage, ihr zu Hilfe gekommen sei.
Im Stich gelassen von Charles
Mit wachsender Nervosität verfolgt man bei Hofe die neuen Hiebe Harrys gegen „den Clan“. Die Einladung zur Krönung von Charles am 6. Mai hat dessen zweiter Sohn zwar angenommen. In jüngster Zeit hat er Charles und Camilla, seiner Stiefmutter, aber mehrfach schwer zugesetzt.
Seinem Vater hielt er unter anderem vor, ihn im Stich gelassen zu haben und seine Anrufe nicht mehr zu beantworten. Camilla sei „gefährlich“ und „eine Schurkin“. Manche Mitglieder der Familie steckten „mit der Presse unter einer Decke, nur um das eigene Image aufzupolieren“, sagt Prinz Harry.