Multiprofessionelles Team
Cosima Herbst, die neue Psychologin der Präventionsstelle, erläutert das Vorgehen: In einem Erstgespräch wird geprüft, ob der Betreffende zur Zielgruppe der Beratungsstelle gehört. Danach erfolgt eine umfangreiche Eingangsdiagnostik mit psychologischen Tests und es wird ein Therapieplan zum Beispiel mit Anti-Aggressionstraining und Psychotherapie erarbeitet. Die Therapie erfolgt rein ambulant, die Therapeuten können auch Hausbesuche machen. Das Team besteht aus der Psychologin, einem Sozialpädagogen, einer Pflegekraft, einer Arzthelferin und einem Arzt, der auch die Medikamentenversorgung übernehmen kann.
„Wir betreten Neuland“
„Mit der Präventionsstelle betreten wir fachlich Neuland“, sagte Kallert. Bei ihrer Entscheidung für die Einrichtung hatte sich die Staatsregierung auf die Erfahrungen eines mehrjährigen Modellversuchs der Bezirkskliniken Mittelfranken mit einer Präventionsambulanz in Ansbach gestützt. Laut einer Vergleichsstudie der Ansbacher Ambulanz konnte sie das Risiko bei Menschen mit bestimmten psychischen Erkrankungen, gewalttätig zu werden, innerhalb eines Jahres um ein Drittel senken. In den ersten vier Jahren nach dem Start 2014 waren dort 160 Menschen in Behandlung.
In Oberfranken müsse das Hilfeangebot nun erst bei Beratungsstellen, Bewährungshelfern, Strafverteidigern und Beratungsstellen bekannt werden, sagte Kallert. Vom Konzept her ist die Präventionsstelle auf die Betreuung von 60 Klienten ausgerichtet.
Homepage: tinyurl.com/praevention-bayreuth; Mail: praeventionsstelle.bkb@gebo-med.de; Telefon 0921/2832310.