Polizeireform? Schöffel kritisiert Ex-Polizeipräsidenten: Schlechter Stil

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Die Polizeiinspektion Stadtsteinach muss erhalten bleiben, fordert Landtagsabgeordneter Martin Schöffel. Foto: Klaus Rössner

Die Aussagen von Alfons Schieder zu einer Polizeireform sind bei dem CSU-Landtagsabgeordneten nicht gut angekommen. Er fordert den Erhalt der PI Stadtsteinach.

 
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Mit großer Verwunderung und Verärgerung reagiert Landtagsabgeordneter Martin Schöffel auf die Einlassungen des früheren Polizeipräsidenten Alfons Schieder zu kleinen Polizeiinspektionen in Oberfranken. Als „ganz schlechten Stil“ bezeichnet es der Kulmbacher Landtagsabgeordnete, dass Schieder sich bei seiner Verabschiedung noch einmal öffentlich dazu eingelassen habe.

Schieder hatte, wie berichtet, bei seiner Verabschiedung und der Einführung seines Nachfolgers Markus Trebes davon gesprochen, die Polizeidienststellen arbeiteten heute immer noch im Aufbau aus den 60-er Jahren und die Frage gestellt, ob diese Strukturen noch zukunftsfähig sind. Der Stein des Anstoßes: „Wir haben sehr nette, verträumte Dörfer mit nicht einmal 4000 Einwohnern, die weitestgehend aus historischen Gründen mit einer Polizeiinspektion ausgestattet sind.“ Da stelle sich die Frage, ob man das nicht an heutige Bedürfnisse anpassen soll. Mit nur minimal invasiven Eingriffen werde man sich nicht mehr zufrieden geben dürfen.

Für Martin Schöffel ist klar: „Die Polizeiinspektionen in Wunsiedel und Stadtsteinach müssen erhalten bleiben. Wir brauchen die Schutzpolizei in der Fläche. Die Polizeiinspektion Stadtsteinach deckt ein Gebiet von Himmelkron bis in den hohen Frankenwald ab. Dazu gehört eine Dienststelle in Stadtsteinach. Dienststelle und Streifendienst erhöhen das Sicherheitsgefühl der Menschen und die Präsenz der Polizei vor Ort.“ Ähnliches gelte für die PI Wunsiedel, deren Wirkungskreis sich bis an die Landkreisgrenzen zu Tirschenreuth, Bayreuth und Hof erstreckt. Offenbar ist bereits Bewegung in die Sache gekommen, denn Schöffel teilt mit: „Ich bin froh dass Polizeipräsident Markus Trebes Schieders Pläne auf Eis gelegt hat und sich selbst ein Bild von der Polizeiorganisation in Oberfranken machen will.“

Dass die Polizeiarbeit von Zeit zu Zeit überdacht werde müsse und gegebenenfalls organisatorische Veränderungen anstehen, ist für Schöffel außer Frage. Durch die Digitalisierung könnten interne Verwaltungsabläufe vereinfacht und vereinheitlicht werden. „Auch die Zusammenarbeit der Dienststellen muss immer weiter verbessert werden, um sich gegenseitig bei schwierigen Einsatzlagen, gerade in den Nachtstunden optimal unterstützen zu können. Eine Auflösung von Dienststellen in der Fläche gehört sicher nicht zu den möglichen Verbesserungen, und diese lehne ich auch ab.“ mbu/red

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