Polizeimeldung Kleine Ursache, große Wirkung

Polizeipräsidium Oberfranken, Pressestelle
Symbolbild: © Nordbayerischer Kurier Quelle: Unbekannt

MAIN-DONAU-KANAL/NEUES A.D. REGNITZ, LKR. FORCHHEIM. Weil der Schiffsführer vergas, seinen Außenfahrstand abzusenken, blieb ein Fahrgastkabinenschiff in der Nacht von Sonntag auf Montag an einem Brückenunterbau hängen – mit weitreichenden Folgen.

 
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Das mit 183 Passagieren besetzte Schiff war talwärts auf dem Main-Donau-Kanal unterwegs. Vor der Durchfahrt der Pautzfelder Straßenbrücke dachte der Kapitän nicht daran, den Außenfahrstand abzusenken. Bei der Durchfahrt durch das Brückenjoch blieb der Fahrstand am Brückenunterbau hängen und wurde nach hinten umgerissen. Dadurch fiel schlagartig die gesamte Steuerungselektronik des 135 Meter langen Fahrzeuges aus. Nur durch ein Notankermanöver gelang es dem Schiffsführer weiteres Unglück zu vermeiden.

In den Morgenstunden konnte das bis dahin mitten in der Fahrrinne befindliche Schiff an das rechtseitige Ufer verholt werden. Dort wurde das Fahrzeug vermurt und die Passagiere konnten gefahrlos von Bord gelangen. Am Schiff entstand ein Sachschaden im mittleren fünfstelligen Bereich, die Brücke selber wurde nur leicht in Mitleidenschaft gezogen. Ein Sachverständiger überprüfte diese vorsorglich.

Die Großschifffahrtsstraße war in Folge des Unfalles über mehrere Stunden hinweg komplett gesperrt. Erst in den Vormittagsstunden konnte diese dann wieder für kleinere Fahrzeuge einspurig freigegeben werden. Die Notreparatur des Fahrzeuges dauerte noch bis in die Abendstunden des Montags. Erst dann konnte das Fahrzeug seinen Weg mit einer Sondergenehmigung des Wasser- und Schifffahrtsamtes Nürnberg in den Hafen Bamberg zur abschließenden Reparatur fortsetzen.

Die Wasserschutzpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen. Den Schiffsführer erwartet wegen seiner Unachtsamkeit ein hohes Bußgeld.