Kein Platz mehr unterm Ehebett: Kurt Tauber eröffnet Kameramuseum

 Foto: red

PLECH. Bei der Eröffnungsfeier des Deutschen Kameramuseums gab es einige Überraschungen: Der Schweizer Hobbysammler von Leitz- und Leica-Kleinbild-Diaprojektoren, Albert Johann Schnelle, stellte dem Museum seine private Sammlung von fast 100 Diaprojektoren zur Verfügung.

 
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Museumsgründer Kurt Tauber war erfreut und äußerte spaßhaft: „Jetzt müssen wir anbauen.“ Außerdem hatte Schnelle Exemplare seines Buches über die Geschichte der Projektoren mitgebracht. Eine weitere Spenderin, Heidemarie Dietel aus Bayreuth, war auf Tauber durch einen Kurier-Artikel über das sogenannte "Altersheim“ für Kameras aufmerksam geworden. Sie freute sich am Samstag, dass es kein „Austragsstüberl“, sondern eher ein gehobenes Seniorenstift geworden war, und übergab dem Museum ihre 60 Jahre alte, funktionsfähige Mikroskop-Kamera als Ausstellungsobjekt.

Sponsoren spendeten 8000 Euro

Der Plecher Bürgermeister Escher - zugleich Vorsitzender des Fördervereins - wies darauf hin, dass innerhalb kürzester Zeit Sponsoren 8000 Euro für Vitrinen und Zubehör gespendet hatten. Der Eingang des Museums muss jedoch nach baulichen Auflagen, getrennt vom Schulbetrieb, umgestaltet werden. Es existieren bereits Entwürfe. Der Gemeinderat will „Nägel mit Köpfen“ machen und ein Sicherheitskonzept für das gesamte Gebäude, einschließlich Mehrzweckhalle, aufstellen.

In seiner Dankesrede trug Tauber seine humorvolle Version der Historie des Kameramuseums vor. Nachdem unter seinem Ehebett und sogar im Kühlschrank kein Platz mehr für seine Sammelobjekte war, kamen große Teile seiner Schätze in KSB-Lagerhallen unter.

Lange Suche nach einem bezahlbaren Standort

Der Schriftführer des Museumsfördervereins und langjährige Kollege Taubers, Stefan Brand, berichtete als Insider von den Anfängen der Museumsgeschichte. „Man muss wohl schon ein bisschen verrückt sein, um so ein Museum zu gründen“, hätten zunächst wohl einige hinter vorgehaltener Hand getuschelt. Doch gerade dieser Wesenszug zahlte sich aus, weil sich nach langer, beharrlicher Suche nach einem bezahlbaren Standort der Markt Plech gefunden hatte.

mw / Foto: mw

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