Pläneschmieden, Arbeitsmoral und Germanistik mit Walter und Aurelio Tag 12 im „Dschungelcamp“: Die Sendung, die schön gewesen sein hätte sollenkönnenmüssen

Von Kerstin Fritzsche
 Foto: red

An Tag 12 im Dschungel bekommt Walter bei seinen Voraussagungen in die Vergangenheit Konkurrenz von Der Mann Aurelio, Maren ist besser auf Zack als beim Verbuchstabieren, Jörn  und Aurelio erklären, warum sie sich bemühen oder nicht bemühen und dann auch gar nicht bemühen können, und dann schaut auch noch die Echs von Lightwolf Aurelio vorbei.

 
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Nachdem vor ein paar Tagen die Gagen der Camper Gesprächsgegenstand waren, ist es jetzt die Krone. Walter will sie, ist klar, Maren will sie auch und zwar immer heftiger, Der Mann Aurelio hätte sie gewollt, wenn… es ein Preisgeld gäbe. Tja. Nach acht Staffeln vorher fragen wir uns da schon, wie man es nicht mitschneiden konnte, dass die Krone keine Kohle bringt, sondern der Weg dahin, weil das eine UNTERHALTUNGSSHOW ist. Aber jetzt ist auch klar, warum Der Mann Aurelio seit Tagen nur noch rumliegt und das mit „Hier passiert ja nix!“ begründet. Da hat jemand das Prinzip der Sendung nicht verstanden. Aber das ist ja bei der Promi-Riege dieser Staffel irgendwie auch nichts Neues, nur hören wir das seit anderthalb Wochen von den Leuten auf unterschiedliche Art zu unterschiedlichen Zeitpunkten.

Vielleicht liegt es aber auch daran, dass Der Mann Aurelio immer nur dann redet, wenn er Recht hat. Da ist es jetzt natürlich zu spät. Hätte er vorher mal Recht gehabt und gescheit seine Gage verhandelt, gäb’s jetzt auch ein Preisgeld, ganz einfach. Und damit macht Der Mann Aurelio Walter echte Konkurrenz, der auch immer Sachen behauptet, die in der Vergangenheit eingetroffen sind. So heute bei #WalterLeaks: „Wetten, dass…?! wurde Walter vom ZDF sogar mal angeboten, aber er hat damals abgelehnt. Stimmt freilich nicht. Vielleicht hieß Walter damals aber noch Michelle Hunziker und war weiblich, dann stimmt’s. Also, so halb, denn das war ja eine Assi-Stelle. Und Assi-Stellen macht Walter ja seit Wijnvoord nicht mehr. Also, würde er nicht gemacht haben, so wie Der Mann Aurelio dann vermutlich nie ins Camp gegangen wäre. Wir brauchen eine neue Vergangenheitsform: Walter aurelium intransitiv Kausativquamperfekt.

Irgendein Preisgeld geht auch nicht, das sei noch angefügt. Denn „mit 100.000 kannste das nicht machen, was ich vorhabe!“ Aurelio, der nicht nur Busen-Typ und Po-Typ ist, sondern auch Hunde-Typ, liebt nämlich American Staffordshire Terrier. Und für diese Listenhunde hätte er gerne einen riesigen Bauernhof, mit Züchten und Ausbildung und Hundeschule und allem Drum und Dran. Sollte er doch mal sammeln gehen, denn es gibt ziemlich viele Menschen in diesem Land, die diese Hunde ziemlich weit weg isoliert haben wollen. Und da Aurelio ja so seine Probleme mit Menschen hat, die eine andere Meinung haben als er… Praktische Lösung, denn Hunde widersprechen nicht. Und haben nicht Recht, denn sie haben keinen eigenen Willen. Die Beleidigungen im Camp machen Dem Mann Aurelio nichts aus. Das perlt an ihm ab: „Man kann mich 1000 Mal beschimpfen, das ist nicht so schlimm wie ein trauriger Blick meines Hundes!“ Vielleicht findet sich ja auf der geplanten Farm noch ein Plätzchen für Andrea Berg („Du hast mich 1000 Mal belogen…“), dann hätten wir noch ein Problem gelöst.

Noch so ein Nullchecker in Sachen „so geht der Job“ ist Jörn. Der hat sich neben der allesfressenden Pflanze Maren zwar immerhin bemüht im Dschungel-Trucker-Schnellrestaurant, aber wir wissen ja von Arbeitszeugnissen: „bemühte sich stets“ heißt „kriegte nix gebacken“. Und so sieht Schnittchen Jörn seinen Aufenthalt im Dschungel auch nicht als Job, denn dann hätte er ja nicht das Gefühl, er müsste etwas tun. Häh? Doch, musst du. Egal, wie du das hier definierst, Sunnyboy. Dass du als Serien-Schauspieler nichts Gescheits arbeitest, war uns schon vorher klar. Gut, dass wir das mal geklärt haben. Ungeklärt blieben jedoch kulinarische Vorlieben, und das hätte uns ja weit mehr interessiert. Jörn spuckt die gekochten Schafshoden, die Maren ruckzuck runterwürgte, wieder aus. „Hat mir zu sehr nach Hoden geschmeckt!“ Maren: „Woher weißt du, wie Hoden schmecken?“ Da war sie mal auf Zack, la Glitter, ganz anders als beim Verbuchsta… äh, Buchstabieren.

Ach so: Rebecca ist übrigens raus. Völlig überraschend, quasi nebenbei, während Jörn, der ja keine Luxusartikel ins Camp mitbrachte, ein Deo benutzte, die Echs vom Aurelio vorbei lief und Maren mirnichtsdirnichts noch sechs Schweinerosettchen verspeiste. Und wer muss beim nächsten Mal raus? Werner, Bettina, Aurelius oder Gerd. Oder wir, nämlich hin zu Katzencontent und Germanistik-Studien.