Patientenbus fährt bald durchs Fichtelgebirge nach Bayreuth

Ein sogenannter Patientenbus soll künftig Kranke aus dem Fichtelgebirge zu ihren Ärzten nach Bayreuth bringen.

Dieses Projekt stellte Eva Rundholz vom Regionalmanagement der Stadt Bayreuth bei der jüngsten Sitzung des gemeinsamen Regionalausschusses für Stadt und Landkreis im Landratsamt vor. Initiator ist die Gesundheitsregion plus, die gemeinsam von Landkreis und Stadt Bayreuth getragen wird.

In Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten, dem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Klinikums Bayreuth, Oberfranken Offensiv, einem Softwaredienstleister sowie lokalen Bus- und Taxiunternehmen und der Gesundheitsregion plus wird ein digitales Angebot für Bürgerinnen und Bürger geschaffen. Konkret geht es dabei um eine digitale Buchung von Arztterminen im Landkreis Bayreuth mit festen Behandlungszeiten bei Fachärzten des Medizinischen Versorgungszentrums des Klinikums. Der Patientenbus wird im Rahmen des Pilotprojekts die Route von Weidenberg, Warmensteinach, Fichtelberg, Bischofsgrün und Bad Berneck abfahren.

Die Facharzttermine werden vorerst auf einmal wöchentlich beschränkt, um die Auslastung einschätzen zu können, erläuterte Rundholz vor dem Regionalausschuss. Die Patientinnen und Patienten werden dabei vom jeweiligen Wohnort zum MVZ und wieder zurück gebracht. Als Projektdauer wird vorerst ein Jahr vorgesehen. Bei erfolgreicher Umsetzung und fortlaufender Förderung kann dieses Angebot weitergeführt und sogar ausgeweitet werden.

Ein weiteres Vorhaben der Gesundheitsregion plus: Im Bereich der Gesundheitsversorgung wird eine Ärzteabfrage durchgeführt. Diese soll die ärztliche Versorgungssituation im Landkreis und in der Stadt Bayreuth darstellen und als Grundlage für ein Schreiben an die Kassenärztliche Vereinigung Bayerns (KVB) dienen. Eine Vorstellung der ärztlichen Versorgung durch die KVB bei der nächsten Bürgermeisterdienstversammlung im Landratsamt wird angestrebt, um dort unter anderem Möglichkeiten zur Förderung des ärztlichen Nachwuchses vorzustellen. Im Hinblick auf die ärztliche Nachwuchsförderung ist die Gesundheitsregion plus derzeit im Gespräch mit dem Koordinator des MedizinCampus Oberfranken, erläuterte Rundholz.

Das Ziel der Gesundheitsregion plus ist es, den Gesundheitszustand der Bevölkerung beziehungsweise die gesundheitliche Lebensqualität zu verbessern. Dafür werden drei Handlungsfelder bearbeitet: Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitsversorgung sowie Pflege.

Die Arbeitsgruppe Prävention und Gesundheitsförderung arbeitet derzeit an der Errichtung einer „Präventionsmesse“ für Landkreis und Stadt Bayreuth, bei der sich Anbieter aus der gesamten Region vorstellen und sich lokale Unternehmen daran beteiligen sollen.

Auch im Bereich Öffentlichkeitsarbeit entstanden neue Strukturen. Die Gesundheitsregion plus ist nun auch auf Facebook und Instagram vertreten. Aktuell wird ein YouTube-Kanal vorbereitet, auf dem regelmäßig Videos rund um das Thema Gesundheit veröffentlicht werden sollen.

Der Regionalausschuss nahm den Tätigkeitsbericht zur Kenntnis. Wortmeldungen gab es keine.

Wie das Landratsamt Bayreuth auf Anfrage mitteilte, befinde sich das Projekt Patientenbus „in der finalen Phase“. Der Bus werde demnächst starten. Über die Kosten konnte die Behörde aktuell keine Angaben machen.