Auswilderung im Frühjahr
Die Pflege der Rehe ist ihr ein besonderes Anliegen. "Das sind einfach meine Lieblingstiere." Josys Mutter wurde überfahren, also zog die Gößweinsteinerin das Kitz mit der Flasche auf. Vor zwei Wochen ist Romy dazu gekommen. Nach einem Zusammenstoß mit einem Auto war das Reh verletzt. Es humpelt noch und ist nach wie vor scheu. Das wirkt sich auch auf ihre neue Gefährtin Josy aus, die nun weniger zutraulich ist als früher.
Im Frühjahr wird Jessica Sebald beide Rehe auswildern. Seit sie die Verletzung von Romy nicht mehr versorgen muss, betritt sie das große Gehege nur noch zum Füttern. "Die beiden sollen in Freiheit ja nicht dem ersten Jäger zutraulich in die Arme laufen." Sie in Freiheit zu entlassen, sei zwar jedes Mal schwer. "Aber es sind und bleiben Wildtiere."
Was tun nach einem Wildunfall?
Nach einem Wildunfall ist der Verursacher verpflichtet, die Polizei anzurufen, sagt Karl-Heinz Inzelsberger, Vorsitzender der Jägervereinigung in Pegnitz. Ortskundige könnten auch den zuständigen Jagdpächter kontaktieren. Das gelte auch, wenn das Tier nach dem Zusammenstoß mit dem Fahrzeug weglaufe. Denn dann muss sich der Jagdpächter mit einem geprüften Hund auf die Suche nach dem verletzten Tier machen.
Auf gar keinen Fall sollte der Unfallbeteiligte das Tier anfassen oder gar ins Auto laden, um es selbst zu transportieren. "Man stelle sich vor, das Tier will im Auto flüchten. Das kann sehr gefährlich werden."
Ohne Meldung keine Bescheinigung
Die Meldung bei der Polizei ist auch entscheidend, wenn der Wildunfall der Versicherung gemeldet werden soll. "Am nächsten Tag gibt es keine Bescheinigung mehr, weder von der Polizei noch vom Revierinhaber", betont Inzelsberger. Wer das Dokument brauche, müsse bis zum Eintreffen von Polizei oder Jagdberechtigtem vor Ort warten.
Wenn der Verursacher nicht warten wolle, müsse er aber bei der Polizei ganz genaue Angaben zum Unfallort machen. Besonders helfen würde es, wenn die Unfallstelle markiert würde - etwa durch Flatterband oder mit Straßenkreide. "Das würde dem Hundeführer unheimlich helfen."