Um die Euphorie zu verstehen, die an diesem grauen Herbsttag auf dem Parteitag der bayerischen SPD herrscht, muss man vielleicht in den Spätwinter 2021 zurückblenden. Es ist Corona-Lockdown, und auf dem virtuellen Politischen Aschermittwoch steht Olaf Scholz einsam vor einer Kamera in den Kulissen und erklärt allen Ernstes, er wolle der nächste Kanzler der Bundesrepublik Deutschland werden. Es klingt wie ein verspäteter Faschingskalauer, denn die SPD liegt da in Umfragen bei gerade mal 17 Prozent. Aber kein Tusch, nicht mal Gelächter vom Band. Nur Scholz und sein Glaube ans Unmögliche.