"Die CSU ist vor Neid erblasst", spottete Schafroth. "Der Markus hat sofort unter Chiffre inseriert: Politiker, 57, sucht Bruder zur Auslagerung moralischer Risiken." Und dann erschienen auf der Bühne mehrere Aiwangers mit leeren Schulranzen, und sangen unter anderem, in Anspielung auf eine umstrittene Rede Aiwangers auf einer Kundgebung: "Wo ist die Demokratie?"
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ampel-Koalition nahm Schafroth eher nebenbei ins Visier. "Der Olaf ist in Berlin in eine Schockstarre verfallen", spottete er. Und die Ampel insgesamt sehe "wahnsinnig ungelenk aus, völlig falsch zusammengebaut". "Außerdem erfordert es wahnsinnig viel Geschick, wenn einer schaltet, ein anderer kuppelt, und der einzige, der einen Führerschein hat, den Zündschlüssel rumdreht und sich dann hinten schlafen legt." Speziell lästerte er über die Grünen: "voller Ideale, aber am Ende doch stark überfordert mit der Realität". Und: Die Grünen seien wie ein Smoothie: "War mal in, aber auf Dauer zu teuer." Zu SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sagte er: "Ein SPD-ler mit Mandat, das hat in Bayern ein Geschmäckle."
Söder sagte danach in einer ersten Reaktion im BR Fernsehen: "Schön insgesamt", es habe echte Höhen und ein paar Tiefen gegeben. Manches stimme nicht, sei überzeichnet gewesen - und manche Personen hätten zu sehr im Mittelpunkt gestanden. Aiwanger sagte, er hätte es schlimmer erwartet, er könne "damit leben". Er verteidigte aber sein Auftreten gegen die Ampel seit deren umstrittenem Heizungsgesetz. Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) konstatierte, Schafroth habe nach allen Seiten gleichmäßig ausgeteilt – wenn auch teils zugespitzt und mit einer "Zuwendung", die manche auch gebraucht hätten.
Nach der Fastenrede stand das Singspiel auf dem Programm, in dem Politiker von Schauspielern gedoubelt werden. Bei alledem gilt: Auf dem Nockherberg derbleckt - also: parodiert und verspottet - zu werden, gilt letztlich als Privileg. Das "Schlimmste" für Spitzenpolitiker ist, gar nicht erwähnt zu werden.