Ostwind macht kräftig Werbung für Bürgerwindräder Eiswurf bleibt das Problem

Von Klaus Trenz
60 Leute kamen zu der Infoveranstaltung in Creußen. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Das erste Windrad im Windpark Rotmainquelle bei Lindenhardt wird sich demnächst drehen. Bis zum März nächsten Jahres sollen die weiteren vier Windkraftanlagen ans Netz gehen. Es sollen Bürgerwindräder werden. Die Firma Ostwind aus Regensburg, die die Anlagen projektiert, rühren zur Zeit die Werbetrommel für die Bürgerbeteiligung – am Montag in Creußen und demnächst auch in Bayreuth. Bis zum Ende dieses Jahres läuft die Bürgerbeteiligung.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Rund 60 Leute kamen in die Mehrzweckhalle, um sich über die Beteiligung an der Windkraft zu informieren. Ostwind braucht noch Kapital, das die Bürger in Form eines Qualifizierten Nachrangdarlehens einbringen sollen, sprich: Wer sich beteiligt, gibt der Betreibergesellschaft „Ostwindpark Rotmainquelle“ ein Darlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren, das dann Ende des Jahres 2034 zurückgezahlt sein soll – so lange sollen die Windräder mindestens Strom liefern.

Ostwind-Geschäftsführer Rolf Bungert verspricht den Interessenten eine feste Mindestverzinsung von 3,75 Prozent. Und, wenn alles reibungslos läuft mit den Windkraftanlagen, bis zu 6 Prozent. Rund 35 Millionen Kilowattstunden sollen die fünf Windräder laut den Windgutachten und der draus resultierenden Prognose während ihrer Laufzeit erzeugen.

Rendite bis zu sechs Prozent

Und wenn es zwei Millionen mehr werden, profitiert der Anleger mit einer Rendite von sechs Prozent. Eingerechnet seien dabei bereits Abschaltzeiten, elektrische Verluste und ein „Sicherheitsabschlag“ von fünf Prozent.

Ostwind möchte insgesamt rund fünf Millionen Euro Kapital für die fünf Anlagen von den Bürgern. 25 Millionen Euro sind fremdfinanziert, kommen von der Bank. Nach 20 Jahren soll sogar noch ein Überschuss von rund fünf Millionen Euro erwirtschaftet sein.

Zuhörer wollen Einschätzung über Risiko

Die Zuhörer interessierte vor allem das Risiko der Beteiligung. Vorstand Bernd Kiermeier erklärte, dass man „sehr vorsichtig kalkuliere“. Das Einzige, das „nicht fix ist, ist der Windertrag“. Und: „Nach unserem Ermessen ist nicht absehbar, dass die Winderträge so niedrig sind, dass die Zinsen nicht fließen – nach unserem Ermessen ist dieser Windpark so ertragreich, dass nichts passieren kann.“ Auf die Frage, ob eine Betreibergesellschaft „schon mal in Insolvenz“ gegangen sei, kam die knappe Antwort: „Ist noch nicht passiert.“

Mehrere Zuhörer wussten von dem Problem des Eiswurfes, bei den bereits gebauten Windrädern im Lindenhardter Forst. „Müssen die Anlagen dann nicht abgeschaltet werden und würde das den Ertrag beeinflussen? „Wie groß ist das Problem?“ Die Windräder schalten sich automatisch ab, erklärte Bungert, weil sie mit einem Eiserkennungssystem ausgestattet sind.

Eiswurf "nur wenige Tage"

Bungert konnte keine Prognose abgeben, wie oft sich die Anlagen wegen der Eisbildung an den Windradflügeln abschalten. Man gehe aber davon aus, dass dieses Problem „nur wenige Tage“ im Jahr auftritt. Weil dann auch die Gemeindeverbindungsstraße nach Haag betroffen ist und auf Geheiß des Landratsamts dann auch gesperrt werden muss, sucht Ostwind nach einer einvernehmlichen Lösung.

Am  Donnerstag will die Projektfirma bei einem Ortstermin mit der Stadt Creußen und den Betreibern eine Lösung für das Eiswurfproblem unterbreiten, erklärt Projektmanagerin Nadine Kunze. Die soll dann mit dem Landratsamt abgestimmt werden. „Eine optimale Lösung haben wir nicht“, so Kunze.