„Wir beschenken Filmstars nicht aus Nächstenliebe“
„Distinctive Assets“ sprang in die Lücke und machte die „Gift Bags“ zu ihrem Geschäftsmodell. Schließlich zahlen Unternehmen aus aller Welt viel Geld, damit ihre Produkte zu den Stars kommen.
Auf ihrer Homepage macht die Marketingagentur auch gar keinen Hehl aus ihren Absichten: „Wir beschenken Filmstars und Musikikonen nicht aus Nächstenliebe. Wir beschenken sie aus dem gleichen Grund, aus dem sie mehr als 20 Millionen Dollar für einen einzigen Film erhalten – weil ihre Marke einen Warenwert hat.“
Urlaub in den Schweizer Alpen
Was die Nominierten in diesem Jahr in ihren Geschenketüten finden werden, daraus macht die Agentur kein Geheimnis – ganz im Gegenteil. Auf Instagram kann man sehen, was in den „Gift Bags“ steckt: Gutscheine für Luxusurlaube in den Schweizer Alpen (für 50.000 US-Dollar) oder in der Karibik (schlappe 25.000 US-Dollar wert), Luxuskosmetik, sogar veganes Hundefutter.
Über die Jahrzehnte ist die Bestückung immer hochpreisiger geworden. Heute ist die Academy nicht besonders angetan, dass ihre Nominierten derart verwöhnt werden. Die Verantwortlichen fürchten sich angesichts der luxuriösen Goodies für Menschen, die ohnehin schon ein Vielfaches des normalen Amerikaners verdienen, vor schlechter Presse, die auf die Oscar-Verleihung abfärben könnte. Manche Schauspielerinnen und Schauspieler, Regisseurinnen und Regisseure entscheiden sich auch dafür, die „Gift Bags“ abzulehnen – aus genau diesem Grund.