Kein Befürworter
Eine gewisse Erleichterung verspürt Uwe Wich, einziger Gemeinderat der Freien Wähler. Er sei von Beginn an kein Befürworter der Ortsumgehung gewesen. Aber einfach nur dagegen sein, genüge nicht. Deshalb habe er die Vor- und Nachteile abgewogen und sei zu dem Ergebnis gelangt, dass eine Umgehung „nicht wirklich sinnführend“ sei. Der große Landverbrauch von rund 14 Hektar, die Gefahr einer Enteignung von Mitbürgern und nicht absehbare Baukosten seien Gründe, die dagegen sprechen. Ebenso zu befürchtende Umsatzeinbußen für Geschäfte und Apotheke. Auf der positiven Seite stünden mehr Sicherheit auf der Durchgangsstraße und weniger Lärm und Abgase für die Anwohner. Wobei man aber nicht verhehlen dürfe, dass das Problem der Emissionen nicht gelöst, sondern einfach nur verlagert würde. Unterm Strich, so Wich, sprächen die Nachteile gegen die Ortsumgehung. Jetzt gelte es, gemeinsam nach Möglichkeiten zu suchen, die Hauptstraße zum Wohle der Anwohner zu ertüchtigen. Auch wenn das Thema in der Bevölkerung zu „ganz schönen Verwerfungen“ geführt habe, sei es jetzt an der Zeit, die Entscheidung zu tolerieren. „Schließlich“, sagt Wich, „leben wir in einer Demokratie.“
Die Arbeit geht weiter
Auch wenn der Grund für die Gründung der Bürgerinitiave Pro Mistelbach, die Verhinderung der Ortsumgehung, nun nicht mehr ganz oben auf der Agenda steht, gebe es noch vieles zu tun, sagt Martin Schütze. Ökologie, Umweltschutz und das neue Baugebiet seien Themen, die ihn und seine Mitstreiterinnen in Zukunft beschäftigen würden. Nein, auflösen werde man sich mit Sicherheit nicht.