Dies ist die aus Röslau stammende Heidi Kaiser seit August 2004 im Regionalladen des Info-Shops Neubürg an der Therme Obernsees. Seitdem betreut sie als Pächterin die von der Gemeinde Mistelgau von der Regionalen Entwicklungsgesellschaft „Rund um die Neubürg – Fränkische Schweiz“ wiederum gemietete Einrichtung. Ein kleinerer Teil des Gebäudes ist dem Fremdenverkehrsbüro der Verwaltungsgemeinschaft Mistelgau für Gästeinformationen vorbehalten.

Der Regionalladen selbst hat sich seit der Eröffnung vor vier Jahren nicht nur zu einer Fundgrube außergewöhnlicher Artikel und regionaler Produkte entwickelt. Auch dank des Engagement von Heidi Kaiser wurden attraktive Impulse in Form von Ausstellungen und Sonderaktionen (am Marktsonntag 7. September wird unter dem Thema „Apfelernte“ wieder etwas Besonderes angeboten) gegeben, bei denen in erster Linie regionale Künstler mit eingebunden waren und sind.

Geburt der Idee

Angefangen hat alles mit einer im Urlaub gereiften Idee der Seitenbacherin. Fest stand für sie „es muss etwas Neues werden“. Jetzt oder nie lautete darauf ihr Motto. Inspiriert wurde sie im Urlaub in Italien und Schweden. Dort werden typisch regionale Spezialitäten ganz selbstverständlich von den Urlaubern erworben. „Nur bei uns gibt es so was nicht“, so Heidi Kaiser. Und schon war die Idee zu einem Landleben-Laden geboren.

Genau zur rechten Zeit erschien dann ein Bericht im KURIER über den Bau des Info-Shops Neubürg. Heidi Kaiser erarbeitete ein Konzept und legte es Bürgermeister Georg Birner und Geschäftsführerin Gabriela Leitl-Zecho von der Entwicklungsgesellschaft vor, mit der von vornherein eine enge Zusammenarbeit bestand. Nicht nur Lebensmittel, auch Geschenkartikel sollten angeboten werden, so die einhellige Meinung der Verantwortlichen.

Mittlerweile hat sich das Ganze großartig entwickelt. Der von der Verwaltungsgemeinschaft Mistelgau geführte Bereich Gäste-Info läuft mit Hilfe der Mitglieder des Fremdenverkehrsverein Obernsees mit Vorsitzendem Hans Stefan an der Spitze, reibungslos und ganz nebenbei sind die Mitglieder eine große Hilfe im Laden, so Heidi Kaiser. Sie ist erfreut über „das tolle Team, das in den letzten Jahren entstanden ist und sich so gut ergänzt“. Heute stellt der Regionalladen ein Zusammenwirken von Kunsthandwerk, Lebensmittelladen, Gäste-Info, Geschenkartikel und Präsente dar. „Wir sind ein individuelles Geschäft und kein Supermarkt, das nicht nur von Urlaubern und Badegästen, sondern auch bei der Bevölkerung gut angenommen wird.“ Wohl auch, weil in vielen Orten der Umgebung Tante-Emma-Läden fehlen.

Die vergangenen vier Jahre waren eine Zeit des Aufbaus, standen unter der Devise „ausloten und neue Nischen finden“. Mittlerweile platzt der Regionalladen aus allen Nähten. Und dabei hat sie noch viele Ideen für neue Angebote. So den Verkauf der in fränkischer Mundart beschrifteten PC-Tastatur der Firma Cherry als Geschenk für den Mann, der sonst auf regionale Biere, Schnäpse und Wurst verwiesen wird. „Auf der einen Seite müssen wir Bewährtes erhalten, aber andererseits sich schweren Herzens von manchen Sachen trennen.“

Anlaufstelle für „Wobis“

Wenn das von ihr erhoffte Feriendorf Obernsees kommt, „dann müssen wir anbauen“, so die klare Ansage der Pächterin. Ein Vorgeschmack ist das große Interesse der „Wobis“ wie Heidi Kaiser liebevoll die Mieter der Wohnmobilstellplätze, die seit knapp einem Jahr zur Verfügung stehen, nennt. Dieser Bereich hat sich rasant entwickelt. Und nachdem manche Wohnmobilfahrer oft über Tage fest vor Anker gehen, ist der Regionalladen für diese eine wichtige Sache.

Alle eintreffenden Familien erhalten im übrigen von Heidi Kaiser ein kleines Begrüßungsgeschenk, verbunden mit vielen Infos. Schließlich gibt es im Laden neben den typisch fränkischen Spezialitäten aus der Fränkischen Schweiz aber auch aus dem Fichtelgebirge, von Bieren, Schnäpsen, Sülze, „Zwetschgabamas“, „Backstakäse“, Saure Lunge, Sauerbraten (beides im Glas) bis Honig, Marmelade, Eier vom Bauernhof, Nudeln, Kren und vieles mehr (auch fränkische Weine), auch frische Küchla und Brot sowie eigenes Thermenkrustenbrot. Nicht zu vergessen Gelee oder Marmelade, aber auch Likör aus Blättern von Duftrosen, das in Neudrossenfeld hergestellt wird. Sogar ein reichhaltiges Sortiment an Badeartikeln und Kleidung befindet sich im Laden. Dies brachte die Nachfrage mit sich, so Heidi Kaiser. Manch einer der die Therme besucht, aber auch Gäste auf dem Wohnmobilstellplätzen sind dankbar für dieses Angebot.

Aber auch Bildbände und Bücher, vor allem regionaler Autoren und zu regionalen Themen sind im Sortiment, ebenso Unikat-Schmuck, Gartenkunst, Keramik, Seidenschals bis Holzwaren. Und immer wieder fällt der gewieften Geschäftsfrau etwas Neues ein.

Jüngste Überlegungen konzentrieren sich auf die kürzlich im Kurier veröffentlichte Geschichte um getrocknete Pilze aus Marktschorgast bis hin zu einer ganz besonderen Spezialität „Bamberger Hörnchen“ – aus einer seltenen Kartoffelsorte hergestellt. Fazit: aus den Anfängen vom reinen Regionalladen ist eine viel gefragte Einrichtung für die Bevölkerung entstanden.