Obernsees 24 Stunden einkaufen in der Dorfladenbox

Dieter Jenß
Die erste Dorfladenbox in Nordbayern ist eröffnet. Vorne knieend Jana Bumann-Rid aus Obermeitingen und Initiator Julian Stintzing. Stehend von links Pfarrer Thilo Neuhaus, Bürgermeister Karl Lappe, Uli Gesell, Jana-Lisa Mönch, Marion Deinlein, Norbert Böhmer, stellvertretende Forchheimer Landrätin Rosi Kraus und Landrat Florian Wiedemann. Foto: dj/ Dieter Jenß

24 Stunden nachhaltig einkaufen: Die erste Dorfladenbox in Nordbayern wurde jetzt in Obernsees eröffnet.

 
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Die erste neue regionale Einkaufsmöglichkeit in Mistelgau und Umgebung und damit die erste Dorfladenbox in Nordbayern steht dank Initiator und Ansprechpartner Julius Stintzing von „Boxenstopp Fränkische Schweiz“ an der Therme Obernsees und bietet ab sofort 24 Stunden am Tag ein vielfältiges regionales Angebot.

Auf höchstem technischen Niveau

Als eine große Errungenschaft für die Region bezeichnete Landrat Florian Wiedemann bei der Einweihungsfeier die Dorfladenbox mit ihrem automatischen Selbstbedienungsladen auf höchstem technischen Niveau. Von Montag bis Samstag kann bargeldlos eingekauft und direkt über die Dorfladenbox-App bezahlt werden. Eine vielgestellte Frage war, weshalb der drei mal fünf Meter große Schiffscontainer mit Frontverglasung nicht am Sonntag geöffnet ist. Grund ist, so Jana Bumann-Rid aus Obermeitingen (Landkreis Landsberg am Lech), dass es in Deutschland eine Verordnung gibt, die für digitale Kleinstsupermärkte eine Öffnung an Sonn- und Feiertagen verbietet. Die Managerin hat im Dezember 2021 die erste Dorfladenbox Deutschlands in Untermeitingen westlich von München, eröffnet. Sie gab bei der Umsetzung an der Therme Obernsees gleich nach dem unteren Parkplatz an der Gabelung der Straße zu Physiofit Hentes und der Weiterführung zur Therme, viel Hilfestellung.

Viel Engagement eingebracht

Initiator Julius Stintzing war ebenso wie dem Landrat die euphorische Stimmung über die gelungene Umsetzung anzumerken. Ihm war es vorbehalten bei der Begrüßung, eine Vielzahl von Personen willkommen zu heißen, die sich im Vorfeld mit viel Engagement einbrachten. Darunter Betriebsleiter Uli Gesell von der Therme Obernsees, die den Platz für die Dorfladenbox zur Verfügung stellte. Begrüßen konnte der Initiator neben dem Landrat und Bürgermeister Karl Lappe, die stellvertretende Forchheimer Landrätin Rosi Kraus, Bezirkstagsvizepräsident Stefan Specht, Kreisrätin Sabine Habla und die Bürgermeister Sven Ruhl (Glashütten) und Hans Freiberger (Prebitz).

Verbraucher und Erzeuger zusammenbringen

Für die musikalische Umrahmung sorgten die Oberfrankenrebellen um Mario Landmann. Bei seiner Festrede hob der Landrat das Angebot der Nahversorgung für die Bewohner der Region, für Thermenbesucher, Gäste im Feriendorf und am Wohnmobilstellplatz hervor. „Wir haben als Landkreis das Projekt gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung im Landratsamt von Anfang an unterstützt“, so Wiedemann. Wichtigster Mann, der hinter diesem Projekt stehe, sei Julius Stintzing. Mit dem Dorfladenbox-Projekt werde das Ziel verfolgt, Verbraucher und Erzeuger zusammenzubringen und den Zugang zu regionalen Produkten zu erleichtern.

Nische erfolgreich besetzt

Bürgermeister Karl Lappe freute sich, dass es nach Jahren erfolglosen Werbens bei großen Einkaufsmärkten gelungen ist, eine wunderbare Nische erfolgreich zu besetzen. Grüße überbrachte Geschäftsführerin Jana-Lisa Mönch von der Dachmarke Bayreuther Land. Sie freute sich, zu sehen „was man gemeinsam erreichen kann“.

Engagierte Heimatentwicklerin

Norbert Böhmer, als Urgestein seit Einführung des Thermenmarktes vor 21 Jahren mit im Boot, gehörte ebenso wie Marion Deinlein, engagierte Heimatentwicklerin für die Bayerische Verwaltung für Ländliche Entwicklung, zu den großen Unterstützern des Projektes. Beide leisteten Pionierarbeit und waren zusammen mit Julius Stintzing nach der Besichtigung der ersten Dorfladenbox in Deutschland in Untermietungen von der Idee und dem System begeistern. Danach ging es Schlag auf Schlag. Unzählige Gespräche und Telefonate folgten bis hin zur Ausarbeitung. Marion Deinlein lobte den Mut von Julius Stintzing. „Wir können alle stolz auf das Ergebnis sein.“

Ausgabe von Genussrechten

Info: An sechs Tagen, 24 Stunden lang werden Produkte regionaler Erzeuger in vier Regalreihen, fünf Kühlschränken und einer Gefriertruhe angeboten. Diese werden ausschließlich mit rund 2500 regionalen Produkten von rund 40 Erzeugern, so auch aus dem Landkreis Forchheim, befüllt sein, insbesondere Lebensmittel für den täglichen Bedarf. Betreiber des Ladens ist die Boxenstopp Fränkische Schweiz GmbH, deren Geschäftsführer Julius Stintzing ist. Mit der Ausgabe von Genussrechten wird den Verbrauchern die Möglichkeit gegeben, sich aktiv an der Entstehung dieser regionalen und in Nordbayern einzigartigen Innovation zu beteiligen und damit sinnvoll zu investieren. „Heimat ist, was wir draus machen, denn das Gute liegt so nah“ - so der Slogan von Boxenstopp.

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