Ordentlich was los Andrang bei der Ausbildungsmesse

, aktualisiert am 26.09.2021 - 10:42 Uhr

Ganz sicher war man sich bei Organisatoren und Ausstellern der Ausbildungs- und Studienmesse nicht, wie es laufen würde. Doch bereits kurz nach der Eröffnung war klar – die Jugendlichen kommen. Und so blieb es den ganzen Tag.

 
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Bayreuth - Als um 9 Uhr die Türen zur Oberfrankenhalle geöffnet wurden, da bildete sich zunächst eine lange Schlange. Schließlich mussten die Hygieneregeln eingehalten und die entsprechenden Zertifikate geprüft werden. Organisator Dieter Scholl war fast ein bisschen überrascht, dass der Andrang bereits so früh einsetzte.

125 Aussteller

Er hatte sogar einigen potenziellen Ausstellern absagen müssen, weil unter den Corona-Abstandsregeln exakt 125 zugelassen werden konnten. „Es hat sich gezeigt, dass enormer Nachholbedarf an solchen Messen besteht“, sagte Scholl. Schließlich ist bekannt, dass es vielen Unternehmen in der Pandemie schwerer fällt, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen, was unter anderem an den eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten liegt.

Dass am Samstag auch wieder persönliche Gespräche möglich waren, gefiel Ausstellern wie den jungen Besuchern sichtlich. Es gab viele zufriedene Gesichter, wie auch Dieter Scholl konstatierte, der sich über anhaltend guten Besuch über den ganzen Tag freuen konnte.  An vielen Ständen gab es reges Interesse der Jugendlichen, manche wurden sogar regelrecht umlagert. Der des Auerbacher Tastaturenherstellers Cherry zum Beispiel. Ausbilder Kevin Fralix betonte, „dass diese Messe superwichtig für uns ist“. Er sei erstaunt, wie viele interessante Gespräche es schon nach kurzer Zeit gegeben habe, aus denen sich durchaus etwas ergeben könnte.

Führungskräfte von morgen

Ähnlich sah das Michaela Schwind, Personalreferentin beim Bayreuther Autozulieferer Schlaeger. Sie hat allein im gewerblich-technischen Bereich zehn Ausbildungsstellen pro Jahr zu vergeben. Deshalb sei die Teilnahme an der Messe „sehr wichtig. Wir wollen unseren Bedarf an Nachwuchs selber decken und suchen durchaus auch die Führungskräfte von morgen“. Bei der Messe ergäben sich erfahrungsgemäß viele Kontakte, die sich anschließend vertiefen lassen – zum Beispiel bei einem Einladungsabend mit den Eltern.

Bayreuth, Hamburg, Hongkong

Eine Branche, die gerade besonders große Personalprobleme  hat, ist das Hotel- und Gaststättengewerbe. Dennoch berichtete Michael Schatz, Ausbilder an der Berufsfachschule Pegnitz, von „in diesem Jahr recht stabilen Anmeldezahlen“. Mitgebracht an den Stand des Branchenverbands Dehoga hat er drei junge Auszubildende, die die Jugendlichen von ihrem Beruf überzeugen sollen. Fabienne Wilden (Oskar/Bayreuth) und Lisa Wölfel (Landgasthof Freiberger/Schnabelwaid) lernen Köchin, Andreas Burger (Arvena-Kongresshotel/Bayreuth) wird Hotelfachmann. Sie schwärmen von ihren Berufen. Und haben einiges vor, wollen später in die Welt hinaus. „Kein Problem“, sagt Michael Schatz: „Nach einem erfolgreichen Abschluss genügt heute ein Anruf für einen neuen Job: Egal, ob in Bayreuth, Hamburg oder Hongkong.“

Fachkräftenachwuchs für die Region

Was Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und stellvertretender Landrat Klaus Bauer vielleicht nicht ganz so gern hören dürften. Sie sprachen bei der Eröffnung der Messe davon, dass es darum gehe, den Fachkräftenachwuchs für die Region zu sichern. Damit die Unternehmen auch in Zukunft erfolgreich sein können. Denn, so beide quasi im Chor: „Wir brauchen die Gewerbesteuer.“

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