Oberfranken - Immer öfter komme es in Bayern vor, dass Krankenhäuser nicht mehr vollständig dienstbereit sind, sagt der geschäftsführende Direktor des Instituts für Notfallmedizin an der Uni München, Dr. Stephan Prückner. Und in der Tat: Die Zahlen der "Abmeldungen", wie das in Fachkreisen heißt, sind eindrucksvoll. 325 Mal hat im vergangenen Jahr das Klinikum Bayreuth mit dem Krankenhaus Hohe Warte "Anzeigen eingeschränkter Behandlungskapazitäten" an die Rettungsleitstelle in Bayreuth gemeldet. Die Sana-Klinik Pegnitz gab 186 solcher Meldungen ab, das Klinikum Kulmbach 27. In Kronach hat es wegen der hohen Zahl der "Abmeldungen" des Herzkatheterlabors schon politischen Ärger gegeben. Laut Landrat Klaus Löffler war in den ersten zehn Monaten 2018 diese für Infarktpatienten lebenswichtige Einrichtung mehr als 50 Mal nicht dienstbereit. In wirklich lebensbedrohlichen Situationen weist keine Klinik einen Patienten ab. Die Erstversorgung ist immer gewährleistet. Doch wenn es "eng" wird, kommt es immer öfter vor, dass Patienten, denen man das zumuten kann, in weiter entfernte Kliniken transportiert werden.