Oberfranken Bei Anruf Betrug

Symbolbild. Foto: picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa | Julian Stratenschulte

Erneut versuchten Betrüger mit der Masche des Schockanrufs Bürgerinnen und Bürger um ihr Erspartes zu bringen. Eine Vielzahl von Anrufen registrierte die oberfränkische Polizei diesmal im Raum Bayreuth, Bamberg und Hof.

 
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In rund zwei Dutzend Fällen wandte man sich am Dienstag besorgt an die Einsatzzentrale Oberfranken und meldete verdächtige Anrufe, die man zuvor erhalten hatte. Die meisten dieser Betrügereien blieben glücklicherweise im Versuchsstadium stecken, da die Angerufenen die Masche erkannten und den Hörer prompt auflegten.

In zwei Fällen kam es jedoch zur Geldübergabe. In einem weiteren Fall gelang es den Tätern über einen Messenger-Dienst mehrere Tausend Euro zu ergaunern. Die jeweiligen Kriminalpolizeiinspektionen haben die Ermittlungen übernommen, meldet die Polizei am Mittwoch.

Falsche Polizisten am Telefon

Am Dienstagmittag übergab eine 74-Jährige in Selb Wertgegenstände in einem mittleren fünfstelligen Eurobereich an einen unbekannten Geldabholer. Die Frau war in dem Glauben, dass sie hierdurch ihre Tochter vor dem Gefängnis bewahren würde. Die Wertsachen befanden sich bei der Übergabe in einer orangefarbenen-weiß-blauen Pappschachtel, auf welcher ein Föhn abgebildet war. Es handelt sich hierbei um die Originalverpackung eines Haartrockners der Marke Beurer. Der Karton war zudem mit braunem Paketband zu geklebt. 

Der männliche Abholer kann wie folgt beschrieben werden: 

  • zirka 30 Jahre alt
  • etwa 170 – 175 Zentimeter groß
  • kräftige Statur
  • dunkelbraune, kurze Haare
  • er trug Jeans und einen blauen Anorak

Die Kriminalpolizei Hof ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer am Dienstagmittag, zwischen 11.40 Uhr und 12.30 Uhr, verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge im Bereich der Straße „Bei der Linde“ in Selb bemerkt hat, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 09281/704-0 bei der Kripo Hof zu melden.

Auch in Bamberg wurde einer 88-Jährigen über mehrere Stunden vorgegaukelt, dass eine ihr nahestehende Person einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und sie nun eine Kaution zahlen müsse. Daher übergab die hilfsbereite Seniorin am Dienstagabend gegen 18.30 Uhr einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag an eine unbekannte weibliche Person in der Jungkreutstraße in Bamberg. Das Geld befand sich hierbei in einem kleinen, roten Lederrucksack.

Die weibliche Geldabholerin wird wie folgt beschrieben: 

  • zirka 30 Jahre alt
  • etwa 160 Zentimeter groß
  • schlanke Statur
  • sprach gebrochen Deutsch
  • sie trug einen weißen Strickmantel mit Kapuze

Die Kriminalpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise zu der Abholerin unter der Telefonnummer 0951/9129-491. 

„Hallo Papa, mein Handy ist kaputt“: So begann die Konversation zwischen Unbekannten und einem 67-Jährigen über Whatsapp. Der fürsorgliche Vater aus Selb half seinem vermeintlichen Sohn in Geldnot bereitwillig mit über 4000 Euro aus, bevor er den Betrug bemerkte. Sich per Textnachricht als nahestehende Person auszugeben und um eine Überweisung zu bitten, ist mittlerweile eine gängige Masche der Gauner. 

In diesem Zusammenhang warnt die Polizei Oberfranken erneut vor diesen Betrugsmaschen:

  • Seien Sie misstrauisch bei solchen Anrufen und wenn Sie per WhatsApp und Co. mit Geldforderungen konfrontiert werden. 
  • Übergeben bzw. überweisen Sie kein Geld (oder Wertsachen) an Unbekannte.
  • Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
  • Legen Sie auf und rufen die 110.
  • Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf.
     

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