Nein, Freunde sind sie wirklich nicht, die Genossenschaftsbanken und die Europäische Zentralbank (EZB). Sind die Zinsen praktisch abgeschafft, so machen den Banken die zunehmenden Regulierungsvorgaben zu schaffen. „Da werden Meldungen verlangt, da muss man sich an den Kopf greifen“, klagte Karlheinz Kipke, stellvertretender oberfränkischer Bezirkspräsident des Genossenschaftsverbands Bayern, am Freitag in Bayreuth vor der Presse. Ein Beispiel für das „bürokratische Monster“: die neue Kredit-Datenbank der EZB. Hierin sollen für jeden ausgegebenen Kredit bis zu 80 Kreditmerkmale sowie zusätzlich bis zu 15 Merkmale des Kreditnehmers erfasst werden. „Geplant sind riesige Datenberge, deren Nutzen sich mir nicht erschließt“, so Kipke: „Wir kennen unsere Kunden, aber was macht Brüssel mit den Daten?“ Zumal das Ganze erhebliche Kosten verursache: Bayernweit fielen bei den Kreditgenossenschaften jährlich 33 Millionen Euro an Personalkosten im Zusammenhang mit den Regulierungsvorgaben an.