Oberbibrach Eine gefühlt schleppende Hochwasserplanung

Robert Dotzauer
Land unter hieß es in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 2020 in Oberbibrach. Durch das Dorf wälzte sich die größte Flutwelle in der Geschichte der Ortschaft. Doch die Konsequenzen lassen auf sich warten. Foto: Robert Dotzhauer

Land unter hieß es in der Nacht vom 14. auf den 15. Juni 2020 in Oberbibrach. Durch das Dorf wälzte sich die größte Flutwelle in der Geschichte der Ortschaft. Doch die Konsequenzen lassen auf sich warten.

 
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Ein heftiger Starkregen im Einzugsgebiet des Biberbachs und damit verbunden der Bruch eines Weiherdammes sorgte in der Nacht vom 14. auf 15. Juni 2020 für das größte bekannte Hochwasser in Oberbibrach. Viele Gebäude standen unter Wasser, auch das Schützenheim wurde überflutet. Der Sachschaden summierte sich auf eine sechsstellige Summe. Der Ruf nach einem Hochwasserschutzkonzept wurde unüberhörbar. Doch, was hat sich in diesen gut drei Jahren mit Blick auf den Hochwasserschutz getan?

Ende 2020 beauftragte der Gemeinderat ein Ingenieurbüro zur Erstellung eines Schutzkonzepts, es gründete sich eine „Hochwasser-Gruppe“, Gemeinderäte sammelten Informationen und Argumente, Niederschlags-Abflussberechnungen wurden in Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt Weiden in Auftrag gegeben und bei Ortsterminen mit den Fachbehörden wurde viel diskutiert. Da wird es Zeit für eine Konzeptgenehmigung, sagt sich der Gemeinderat. Ungeduldig wartet das Gremium auf Antworten der Fachbehörden.

Ein Thema, das auch in der jüngsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung stand. Meldungen über die jüngsten Hochwasserereignisse in allen Teilen der Welt befeuern die Forderungen nach mehr Tempo beim Hochwasserschutz. Auch für Bürgermeister Alexander Goller eine Vorrang-Aufgabe. Die jüngste Erkenntnis, die der Gemeindechef dem Gremium mitteilte: Die baufachliche Prüfung des Schutzkonzepts durch das Wasserwirtschaftsamt sei abgeschlossen. Nun liege das letzte Wort bei der Regierung der Oberpfalz.

Eine gewisse Langsamkeit bestimmt auch die Radwegeplanung zwischen Oberbibrach und Schlammersdorf. Mit Bundesmitteln gefördert gebe es nun auch eine Stellungnahme des Behindertenbeauftragten des Landratsamtes mit weiteren Wünschen, so die Zwischeninformation des Bürgermeisters. Das Sicherheitsaudit sei allerdings ein weiterer Kostenfaktor. Um Hochwasserrisiken vorzubeugen, fordere zudem das Wasserwirtschaftsamt für das Brückenbauwerk über die Creußen eine Hochwasserrisiko-Berechnung für ein sogenanntes HQ-100-Regen-Ereignis. Notwendig sei auch ein landschaftspflegerischer Begleitplan. „Uferlose Baustellen“, bei denen sich ein zeitlicher Verzug in Grenzen halten möge, so die Hoffnung des Sitzungsleiters.

Sitzungssplitter

Für die Ausschreibung einer Halbtagsstelle als Gemeindearbeiter gibt es drei gute Bewerbungen.

Die Planung von Windrädern im gemeindefreien Gebiet des Speinsharter Forstes sorgt für Begehrlichkeiten. Der Bürgermeister fordert eine gerechte Gebiets-Aufteilung und weiß sich mit dem Speichersdorfer Bürgermeister Christian Porsch in einem Boot. Doch auch die weiteren Anrainergemeinden hoffen auf ein großes Stück der „Sahne-Torte“. Windräder bringen viel Geld in die Gemeindekasse. Bürgermeister Goller kündigte deshalb weitere Verhandlungen mit den ebenfalls stark interessierten Gemeinden Speinshart und Neustadt am Kulm an.

Vielsagend war die Anfrage von Gemeinderat Sebastian Pittner: „Wie steht’s mit den Kosten des Kita-Projekts in Schlammersdorf“? Der Bürgermeister nannte eine Obergrenze von 2,5 Millionen Euro, die es einzuhalten gelte. Mögliche Kostenüberschreitungen sind das Thema einer gemeinsamen öffentlichen Sitzung des Vorbacher und Schlammersdorfer Gemeinderates am 5. Oktober.

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