Nürnberger Polizei fasst einen Mann, der vermutlich auch in Bayreuth sein Unwesen trieb Nürnberg: Polizei schnappt Rezeptfälscher

Von Thorsten Gütling
Foto: Frank Leonhardt/dpa Foto: red

Eineinhalb Monate ist es her, da wurden Rezeptfälscher in mindestens fünf Bayreuther Apotheken vorstellig. Immer fragten sie nach dem gleichen Medikament: 300 Tabletten des Schmerzmittels Tilidin. Ergaunern wollten sie das Medikament, das in Drogenkreisen leicht 600 Euro Wert ist, mit einem gefälschten Rezept. Die Kripo ermittelte. Jetzt sitzt einer der Männer in Nürnberg in Untersuchungshaft.

 
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"Die Ermittlungen werden sich noch einige Zeit hin ziehen", sagt Michael Petzold, Sprecher der Polizei in Nürnberg. Dass Rezeptfälscher in Nürnberg ihr Unwesen führten, sei nichts Ungewöhnliches. In diesem Fall würden die Ermittlungen aber im gesamten Bundesgebiet geführt. "Es sieht so aus, als würde es eine größere Sache", sagt Petzold und spricht von Ermittlungen in Richtung eines osteuropäischen Drogenrings. Viel mehr will der Sprecher aber nicht sagen. Es gelte schließlich, keine schlafenden Hunde zu wecken. Petzold sagt aber: "Es besteht der begründete Verdacht, dass es sich um die gleiche Bande handelt, die auch in Bayreuth vorstellig wurde." Und er bestätigt: Einer der Männer sitzt derzeit in U-Haft.

Eine Bayreuther Apothekerin alarmiert die Polizei

Am Samstag, den 10. Juni wurden die Rezeptfälscher unter anderem in der Apotheke im Med-Center vorstellig. Zuvor hatte ein Mann telefonisch die unüblich hohe Menge von 300 Tabletten des Schmerzmittels Tilidin bestellt. Der Abholer legte ein Rezept vor, das ein Berliner Arzt ausgestellt haben sollte. Apothekerin Alice Boß wurde skeptisch, gab dem Mann nur eine Notration von 20 Tabletten heraus und erkundigte sich am darauf folgenden Montag bei dem Arzt. Der erklärte das Rezept für falsch, Boß alarmierte die Polizei und setzte ein Rundschreiben auf, um andere Apotheken zu warnen.

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