Voraussichtlich bis zum nächsten Sommer müssten Verbraucher zwischen 30 und 50 Cent mehr für den Bierkasten ausgeben, prognostizierte der Verband der Privaten Bauereien Bayern am Dienstag am Rande der Nürnberger Getränkemesse Brau Beviale. Auch größeren Brauereien werde angesichts des wachsenden Drucks nichts anderes übrig bleiben, als an der Preisschraube zu drehen. "Der wirtschaftliche Spielraum ist für kleine und große Brauereien eng", sagte Verbandspräsident Gerhard Ilgenfritz.    Preise für Gerste und Malz explodierenHauptgrund für die möglichen Preiserhöhungen ist nach seinen Angaben die Kostenexplosion bei Braugerste und Malz um 70 bis 80 Prozent in diesem Jahr. "Die Gewinnmargen sind aber bei weitem nicht so hoch, um das intern abzupuffern", sagte Ilgenfritz. Hinzu kämen Lohnsteigerungen von durchschnittlich zwei bis drei Prozent. Ursache für den Engpass bei Braugerste und Malz sei der Strukturwandel in der Landwirtschaft. Viele Brauer bauten lieber Energierohstoffe für Biogasanlagen an.    Deutschland trinkt immer weniger BierBesorgt zeigen sich die Brauereien auch über den seit Jahren sinkenden Bierabsatz in Deutschland. Für dieses Jahr erwartet Ilgenfritz nur noch 99 Millionen Hektoliter nach 107 Millionen Hektolitern im Jahr 2007. Das liege unter anderem daran, dass die Bevölkerung schrumpfe. Auch die Umsatzrückgänge der Gastronomie setzten den Brauereien zu - ebenso wie ein verändertes Konsumverhalten: Noch immer tränken viele Bürger Bier, "aber eben nicht mehr ständig, sondern mehr und mehr eventbezogen - auf dem Volksfest oder im Biergarten", sagte Ilgenfritz. dpa/Symbolbild: pa