Gewürdigt wurden auch ihre Kommentare und Kunstkritiken. Die „New York Times“, die im vergangenen Jahr noch fünf Pulitzer-Preise abgesahnt hatte, musste sich jetzt mit drei Ehrungen zufriedengeben. Die Gewinner wurden am Montag in New York bekannt gegeben.

Den höchsten Pulitzer-Preis für herausragenden „Dienst an der Öffentlichkeit“ errang die Zeitung „The Herald Courier of Bristol“ im US-Bundesstaat Virginia. Sie hatte Schludereien bei der Verrechnung von Gasvorkommen auf tausenden Privatgrundstücken aufgedeckt. Ihre Berichterstattung machte die Justiz auf die Unregelmäßigkeiten aufmerksam und zog inzwischen rechtliche Konsequenzen nach sich. Das Sensationsblatt „National Enquirer“ ging leer aus. Es hatte sich mit Enthüllungsgeschichten über eine Liebesaffäre des ehemaligen US-Präsidentschaftskandidaten John Edwards um die Auszeichnungen für Enthüllungsjournalismus und nationale Berichterstattung beworben.

Der Preis für Enthüllungsjournalismus ging unter anderen an das „New York Times Magazin“, das an einer Chronik über die schweren Entscheidungen von Krankenhausärzten im Zusammenhang mit Hurrikan Katrina beteiligt war. Weitere Zuschläge bekam das New Yorker Blatt für seine Warnung vor verseuchten Lebensmitteln und der Nutzung von Mobiltelefonen im Verkehr.

Ein Debütroman und ein Buch über die Weltwirtschaftskrise von 1929 sind mit dem diesjährigen Pulitzer-Preis für Literatur ausgezeichnet worden. Das Buch „Tinkers“ des Neulings Paul Harding sei eine „kraftvolle Feier auf das Leben“, hieß es von der Jury des renommierten Preises in New York. „Lords of Finance“ („Herren des Geldes“) von Liaquat Ahamed verdeutliche umfassend, wie vier Bankiers die Weltwirtschaftskrise auslösen konnten. Beide Preise sind mit 10 000 Dollar dotiert (7300 Euro), ebenso wie die weiteren Preise in den Bereichen Biografie, Drama, Poesie, Sachbuch und Musik. dpa