Weltverband IBU kam ohne Strafrunde davon
Die IBU schrammte mit ihrer Offensive der Erneuerung am Totalschaden vorbei – Biathlon kam im globalen Sport ohne Strafrunde davon. Sponsorengelder fließen seit 2018 weiter, Fans und TV-Sender halten treu zu den Skijägern. „Wir haben alle wesentlichen Empfehlungen seitdem umgesetzt“, betont Christian Winkler, der nach Bessebergs Demission als Medienchef gekommen und unbelastet ist, „im Herbst 2019 hat sich die IBU eine neue Verfassung gegeben, die viele wichtige Bausteine beinhaltet, um sauber und transparent zu agieren.“ Es gibt nun begrenzte Amtszeiten sowie eine unabhängige Integritätsabteilung, die sich um Themen wie Antidoping, Interessenskonflikte oder Manipulationsvorwürfe kümmert. Zudem landen Dopingfälle beim Internationalen Sportgerichtshof (Cas) und obliegen damit nicht mehr einem internen Gremium der IBU. „In der Politik würde man von Checks and Balances sprechen“, sagt der 37-Jährige aus dem Chiemgau, „bei Athleten, Trainern und dem Nachwuchs wollen wir so Vertrauen schaffen.“
Offenbar gelingt es dem Weltverband allmählich, die bösen Schatten der Vergangenheit zu verjagen. Der fünfmalige Weltmeister Arnd Peiffer, als kritischer Geist bekannt, der nichts schönredet, sieht eine positive Entwicklung. „Es wurde und wird viel getan“, sagte der 33-Jährige noch vor der WM, „es geht gegen Korruption und Vertuschung. Die IBU ist ein moderner Verband mit Vorbildcharakter.“ Es wäre erfreulich, wenn sich diese Einschätzung in den kommenden Jahren bestätigen würde.