Neustart für den Pfingstmarkt?

Von Andreas Gewinner
Der Pfingstmarkt in Fichtelberg in besseren Jahren (unser Bild entstand 2008). Um der Traditionsveranstaltung neues Leben einzuhauchen, erwägt man nun einen radikalen Neubeginn. Foto: Archiv/Gisela Kuhbandner Foto: red

Wie lässt sich dem traditionsreichen Fichtelberger Pfingstmarkt neues Leben einhauchen? Wenn es nach der Ortsentwicklungsgruppe geht, mit einem radikalen Neubeginn: anderes Konzept, anderer Ort.

 
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Seit einigen Monaten trifft sich an jedem letzten Mittwoch im Monat um 19 Uhr im Vortragsraum des Rathauses eine offene Gruppe interessierter Fichtelberger mit Bürgermeister Georg Ritter, die ein Interesse eint: ihren eigenen Ort (noch) schöner, lebendiger, lebenswerter zu machen.

Fichtelberg hat im Jahresreigen zwei traditionelle Märkte: den Pfingst- oder Frühjahrsmarkt und den Kirwa- beziehungsweise Herbstmarkt. Wie in anderen Orten in der Region auch, sind beide Märkte nicht mehr das, was sie vor Jahrzehnten mal waren: immer weniger Anbieter, ein Sortiment, das sich immer weiter vom traditionellen Angebot entfernt. Die Lücken zwischen den Ständen in der Gablonzer Straße werden immer größer, die Besucher werden weniger – ein Teufelskreis.

Handlungsbedarf bekannt

Dass Handlungsbedarf besteht, ist eigentlich schon länger bekannt. Nun hat die Ortsentwicklungsgruppe nach ausgiebiger Diskussion Nägel mit Köpfen gemacht. Und mit deutlicher Mehrheit für einen grundlegenden Neubeginn gestimmt – zumindest versuchsweise.

Die Minderheit in der Gruppe, zu der auch Bürgermeister Ritter in diesem Punkt gehört, ist skeptisch: „Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass die Menschen Veränderungen nicht mögen“, so Ritter.

Die Idee der Mehrheit ist, dass man ein völlig anderes Angebot ausprobiert: Kunsthandwerk, regionale Anbieter von Schönem, Nützlichem und Leckerem sollen dem Markt eine neue Blüte geben. Anbieter gebe es genug in der Region, so die allgemeine Überzeugung, in Fichtelberg und darüber hinaus.

Künstler mit Motorsäge

Zusätzliche Attraktionen sollen den Markt zum Anziehungspunkt machen. Beispielhaft wurde der Forstbetrieb Fichtelberg genannt, der nicht nur wahre Künstler mit der Motorsäge in seinen Reihen hat. Sondern außer Holz zu machen auch Wildwurst und -fleischwaren anbietet.

Um das Bild vereinzelter Stände in der Gablonzer Straße zu vermeiden, soll auch bei der Örtlichkeit etwas Neues ausprobiert werden. Der Markt könnte auf dem Platz vor dem Feuerwehrhaus stattfinden, so sich dies mit dem Gartenfest beziehungsweise den Karrussellattraktionen verbinden lässt. Denkbar wären auch Marktstände entlang des Heinz-Herholz-Weges, weil die Stände der angestrebten Anbieter nicht die Größe der bisherigen Marktbeschicker haben dürften.

Die Ortsentwicklungsgruppe hat natürlich nicht das Mandat, verbindliche Entscheidungen zu treffen. Deswegen geht es so weiter: Der Gemeinderat bekommt – möglichst schon der nächsten Sitzung am 12. September – die Optionen für den Markt vorgelegt und als unverbindliche Information das Votum der Ortsentwicklungsgruppe. Und entscheidet dann, ob man versucht den Markt in seiner bestehenden Form zu entwickeln. Oder ob man einen Neustart wagt.

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