Neujahrsempfang Mehlmeisel dankt seinen Bürgern

Gisela Kuhbandner
Sie wurden beim Empfang der Gemeinde von Bürgermeister Franz Tauber (rechts) geehrt: (hinten von links) Edwin Prechtl, Hans-Jürgen Hautmann, Holger Schmidt, Siegmund Geisler sowie (vorne von links) Linus Matt, Sophia Hautmann und Anna Lehnert. Foto: Gisela Kuhbandner

Beim Neujahrsempfang der Gemeinde Mehlmeisel zeichnete der Bürgermeister verdiente Bürger des Orts aus und zeichnete ein positives Bild der Ortsentwicklung.

 
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Ehrungen, Lob und Dank, eine positive Rückschau samt optimistischem Blick in die Zukunft und ein reger Gedankenaustausch bei Sekt, Wein und kleinem Buffet. Das war der der Neujahrsempfang der Gemeinde, bei dem das Haus des Gastes bis zum letzten Platz gefüllt war. Musikalisch umrahmt hat die Feierstunde der Gesangverein Edelweiß unter Leitung von Martin Wiche.

„Diese Festveranstaltung ist vor allem auf unsere Vereine beziehungsweise das Vereinsleben ausgelegt, das während der dreijährigen Coronazeit fast zum Stillstand gekommen war“, sagte Bürgermeister Franz Tauber zur Begrüßung, „denn die Pandemie hatte auch uns alle im Griff“. Der Zusammenhalt und die Anwesenheit einiger Institutionen sei aber gerade in dieser Zeit sehr wichtig gewesen, beispielsweise der Bergwacht, des BRK und der beiden Feuerwehren.

Über 100 Freiwillige während Lockdown

Ihre Einsatzbereitschaft und ihr Engagement würdigte er in den höchsten Tönen. BRK und Bergwacht haben – unterstützt von weiteren Ehrenamtlichen – seit April 2021 die Teststation im Rathaus betrieben. Die Bergwacht betreibt sie immer noch und ist vor allem im Winter an den Liften und Loipen aktiv. Tauber dankte zudem den über 100 Freiwilligen, die während des Lockdowns Hilfe angeboten und geleistet haben.

„Es muss nicht immer etwas Großes sein, das man bewegt, weil es gut ist fürs Image. Manches Mal sind auch kleinere Dinge wertvoller und wichtiger als ein großes Projekt“, sagte der Bürgermeister. So sei trotz Corona in den vergangenen Jahren viel umgesetzt und auf den Weg gebracht worden – vor allem Projekte, die einer langen Planungs- und Genehmigungszeit bedürfen, wie die Neue Mitte vom Rathaus bis zur Pfarrkirche.

Die Schulden sinken

Rückblickend nannte er der Bürgermeister einige Eckdaten der Kommunalpolitik: Das Gesamtvolumen des Gemeindehaushalts hat 2020 6,5 Millionen Euro, 2021 5,3 Millionen und 2022 rund fünf Millionen Euro betragen. Die Verschuldung der Kommune sank. 2020 lag sie bei 2,9 Millionen Euro, 2021 bei 2,65 Millionen und 2022 war sie noch einmal um etwa eine halbe Million Euro geringer. Positiv habe sich diesbezüglich die Stabilisierungshilfe des Freistaats Bayern ausgewirkt. In den vergangenen drei Jahren flossen 1,9 Millionen Euro.

Seit einigen Tagen sind auch die Klausenlifte wieder in Betrieb, die auch großen Einfluss auf den Haushalt haben. Die sicherste touristische Einnahmequelle sei aber nach wie vor der Wildpark mit 50 000 bis 60 000 Besuchern im Jahr. Tauber hofft, dass noch vor der Landtagswahl mit dem Bau des sich längst in trockenen Tüchern befindenden Walderlebniszentrum begonnen werde. Geld für die Gemeinde brächten zudem die 2020 aufgestellten Parkautomaten. Fast verdoppelt seit dem vergangenen Jahr hätten sich die Gästeankünfte. „Mit 10 279 Übernachtungen wurde erstmals die Zehntausender Grenze geknackt“, sagte Tauber. Einen leichten Anstieg gab es auch bei der Einwohnerzahl auf 1313. „Wir brauchen aber Neubürger, um diesen Stand zu halten.“ 25 Sterbefällen stünden nur acht Geburten gegenüber.

Einiges wird neu gebaut

Weiterhin informierte der Bürgermeister über die infrastrukturelle Entwicklung und über die Investitionen der vergangenen drei Jahre. Das Bayernwerk investiert in Mehlmeisel: bisher eine Million Euro, weitere 1,5 Millionen kommen noch hinzu. Breitbandausbau kostete bisher gut 1,2 Millionen, für Kanalbaumaßnahmen wurden bisher 1,3 Millionen verbaut und weitere 1,3 Millionen neu vergeben. 61 Bauanträge wurden gestellt, 20 Häuser neu gebaut. Das ergibt alles in allem samt Investitionen von Privatleuten in die Infrastruktur und in Neubauten ein Gesamtvolumen von nicht weniger als 17 bis 18 Millionen Euro.

Erfreulich hob der Bürgermeister hervor, dass die Straße von der Erllohe bis zur Kreuzung Neugrün und von der Staatsstraße von Fichtelberg her bis dorthin in Kooperation mit der Nachbargemeinde Fichtelberg eine neue Teerdecke bekommt. Erfreulich zudem: „Nach der Pandemie bereichern wieder viele kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen das Gemeindeleben und die Leute kommen wieder gerne zusammen.“

Positives Zukunftsbild gezeichnet

Ehe der Bürgermeister zu den Ehrungen verdienter Bürger kam, zeichnete er ein sehr positives Bild von Mehlmeisel: „Welche Gemeinde mit über 1300 Einwohnern hat denn noch Kirche, Schule, Kindergarten, zwei Lebensmittelgeschäfte, Metzgereien, Bäckereien, einen modernst ausgestatteten Bauhof, 32 Vereine und Verbände?“ Sein Fazit: „Vor allem auch für junge Familien geradezu ein idealer Lebensmittelpunkt.“

Irene Prechtl, Pfarrgemeinderatssprecherin der katholischen Pfarreiengemeinschaft Fichtelberg-Mehlmeisel, hatte als „ihren Verbündeten“, wie sie betonte, die Statue eines Heiligen dabei, den die Festversammlung benennen sollte. Natürlich, es war der Heilige Josef, der früher seinen Platz in der „alten Kirche“ hatte. Die Sprecherin hob die gute Zusammenarbeit von Kirche, Kindergarten und Gemeinde hervor und bat, unabhängig von der Konfession, an Gottesdiensten und religiöse Veranstaltungen teilzunehmen – etwa in der kommenden Fastenzeit und an Ostern – sowie am Online-Bibelkreis teilzunehmen, um die Kirche mit noch mehr Leben zu erfüllen.

Diese verdienten Bürger wurden ausgezeichnet

Der Einserabschluss:
Eine Ehrenurkunde ging in Abwesenheit an Leon Hüttmann. Er hat 2021 als Landesbester seinen Berufsschulabschluss im Bereich der Druckverarbeitung in der Medientechnologie mit der Note 1,0 geschafft.

Das Gesicht der Feuerwehr: Die Verdienstmedaille in Bronze erhielt Siegmund Geisler. Er hat sich 25 Jahre mit viel Idealismus und Ehrgeiz ehrenamtlich in den Dienst der Freiwilligen Feuerwehr Unterlind gestellt und ist deren Ehrenvorsitzender. Zehn Jahre war er stellvertretender und 17 Jahre erster Vorsitzender, stand stets mit Rat und Tag zur Seite, hatte bei der Feier zum 100. Geburtstag der Feuerwehr die Fäden in der Hand und hatte die Verantwortung für mehrere Hammricher Frauentage.

Die Treffsicheren: Der Bürgermeister durfte Jungschützen der Schützengesellschaft für hervorragende Leistungen mit einer Ehrenurkunde auszeichnen. Lena Matt (nicht anwesend) erreichte bei der Landesmeisterschaft im Lichtschießen des Oberpfälzer Schützenbunds im August 2022 mit dem Lichtgewehr Schüler C weiblich Auflage den ersten Platz und wurde im Juli 2022 Erste bei der Auflage Klasse 1 weiblich beim Norddeutschland Cup-Fernwettkampf im Lichtschießen. Hier erreichte auch Linus Matt mit Lichtpistole Auflage Klasse 1 männlich den ersten Platz. De Mannschaft mit Lena Matt, Sophia Hautmann und Anna Lehnert siegte mit dem Lichtgewehr Auflage Klasse 1.

Die Organisierer: Dankesurkunde und Geldgeschenk für die Jugend bekamen Bereitschaftsleiterin Karin Eigl fürs BRK, Bereitschaftsleiter Holger Schmidt für die Bergwacht und Edwin Prechtl für den FGV. Beim Deutschen Winterwandertag organisierten sie elf Themenwanderungen mit 150 Gästen.

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