Neues Antriebskonzept Brose setzt auf E-Roller

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Diesen E-Roller präsentiert Brose auf der IAA Mobility in München. Foto: Brose

Das Coburger Unternehmen präsentiert auf der IAA in München einen kleinen Stadtflitzer mit Brose-Technik. Aber es will auch in die Luft gehen.

 
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Coburg - Der Anteil elektrisch betriebener Zweiräder im Stadtverkehr wächst. Von diesem Trend will Brose profitieren. Bei E-Bikes hat sich der Zulieferer bereits als Systemlieferant für Antriebe, Displays und Akkus etabliert. Jetzt will das Unternehmen seine Kompetenz aus der Automobilindustrie auf weitere Bereiche der Mikromobilität übertragen, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Auf der IAA Mobility in München, die vom 7. bis 12. September stattfindet, präsentiert Brose neue Antriebskonzepte für E-Roller und Transportdrohnen.

16 Millionen Einheiten

Motorisierte Zweiräder sind vor allem in Asien weit verbreitetet, so Brose. Aufgrund von Umwelt- und Klimagesetzen würden die Kleinfahrzeuge mit Verbrennungsmotor zunehmend durch elektrifizierte Varianten ersetzt. „Während 2019 weltweit 2,2 Millionen batteriebetriebene Roller, Mopeds und Motorräder verkauft wurden, soll sich ihr Absatz für 2030 auf mehr als 16 Millionen Einheiten erhöhen. Dieses Wachstumspotenzial will Brose mit einem neuen Antrieb für E-Roller nutzen“, sagt Raymond Mutz, Geschäftsführer Antriebe der Brose Gruppe. Den ersten Auftrag habe das Unternehmen bereits von einem der größten Zweiradhersteller der Welt erhalten. Ab 2022 fertigt der Zulieferer Motor, Steuergerät und Leistungselektronik in Pune/Indien.

Das kompakte und leichte System benötige wenig Bauraum, was sich positiv auf das Gewicht des Rollers auswirkt. Das sorge für hohe Reichweite und ein agiles Fahrverhalten. Hersteller profitierten außerdem von einem kosteneffizienten Produkt und könnten ihren Marktanteil durch einen wettbewerbsfähigen Preis deutlich einfacher ausbauen. „In Zukunft wollen wir den elektrischen Antrieb auch zum Nachrüsten anbieten. Zudem arbeiten wir an Softwarelösungen für das Batteriemanagement“, erklärt Mutz.

Elektrische Antriebe für Drohnen

Transportdrohnen sollen in urbanen Räumen Waren verteilen und so den innerstädtischen Verkehr entlasten. Bis zu 80 Prozent der Paketauslieferungen weltweit könnten laut Prognosen künftig über Transportdrohnen erfolgen. Für das wachsende Segment arbeitet Brose gemeinsam mit einem internationalen Internethändler an einem elektrischen Antrieb. Wichtig dabei: Die Drohnen müssen bis zu 20 Kilometer zurücklegen können. Dazu ist ein hocheffizienter Elektromotor mit geringem Energieverlust notwendig.

„Die Luftfahrt hat hohe Ansprüche in puncto Sicherheit, die auch für Transportdrohnen gelten. Mit unserem Know-how aus der Automobilindustrie und den dort etablierten Qualitätsstandards sind wir in der Lage, diese Anforderungen schon heute zu erfüllen“, betont Mutz. Die ersten mit Brose Antrieb ausgestatteten Prototypen sollen 2021 abheben.

Brose präsentiert seine modernen Antriebskonzepte für Mikromobilität auf der IAA Mobility in München in Halle B1, Stand B60. Im Hofgarten am Odeonsplatz am Stand HG500 können interessierte Besucher auf einer Teststrecke E-Bikes mit Brose Antrieb fahren.

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