Laut Marco Krasser werden in Zukunft weniger, dafür allerdings größere Anlagen entstehen. „Die Zeit der Windparks ist zumindest hier in der Region vorbei.“ Mittlerweile produziert ein modernes Windrad so viel Energie wie vor 20 Jahren ein Windpark mit zehn und mehr „Spargeln“, wie sie von vielen Bürgern leicht despektierlich bezeichnet werden. Je näher die Anlagen zusammenstehen, desto geringer ist deren Effizienz.
Effizient wie am Meer
Windräder neuer Bauart haben eine Nabenhöhe von 166 Metern, einen Rotordurchmesser von 170 Metern und verfügen über eine Leistung von rund sieben Megawatt. Dies war bis vor einiger Zeit noch in etwa die durchschnittliche Leistung eines Offshore-Windrades, also eines, das im Meer steht. Die Anlage am Wildenberg bei Wunsiedel kommt auf eine Nabenhöhe von 134 Metern, einen Rotordurchmesser von 136 Metern und eine Leistung von 3,5 Megawatt. Die Leistung gibt an, wie viel Strom das Windrad pro Stunde produziert. Ein Windrad mit sieben Megawatt erzeugt in der Stunde sieben Megawattstunden, das sind 7000 Kilowattstunden Strom. Zum Vergleich: Eine Vierköpfige Familie in einem Einfamilienhaus verbraucht etwa 5000 Kilowattstunden pro Jahr.
Letztlich wird die Energiewende von den Bürgern abhängen – und hier geht es mit der Akzeptanz der Windräder los. „In einen sauren Apfel müssen wir beißen, wenn unser Land CO2 -neutral werden soll. Daher sollten wir feinfühlig mit den Bürgern reden und das mit dem sauren Apfel auch so vermitteln“ sagt Stefan Göcking. Sein Marktredwitzer Amtskollege Oberbürgermeister Oliver Weigel sieht in der Bürgerbeteiligung an den Windrädern eine gute Chance, die Akzeptanz zu erhöhen. Eine „steigende Akzeptanz von Windrädern und PV-Anlagen“ registriert der Kirchenlamitzer Bürgermeister Thomas Schwarz. Eine Meinung, die auch Manfred Söllner, zweiter Bürgermeister aus Wunsiedel, vertritt: „Die Masse der Bürger steht dahinter, vor allem weil die Kostenvorteile selbst erzeugten Stroms für sich sprechen.“
Geringer Flächenverbrauch
Ein Vorteil der Windenergie ist zweifellos der geringe Flächenverbrauch. Schon vor einiger Zeit haben die Vertreter der Bayerischen Staatsforsten die Wälder als geeignete Standorte ins Spiel gebracht. „Natürlich ist es eine Aufgabe der neuen Kooperation, darauf zu achten, dass die Anlagen die Landschaften nicht verschandeln“, sagte Wunsiedels Bürgermeister Nicolas Lahovnik.