Neuer Vorstand nach Restrukturierung Raiffeisenbank Gefrees startet durch

Von Andreas Gewinner
 Foto: red

Nach abgeblasener Fusion und Restrukturierung will die Raiffeisenbank Gefrees wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen. Eine Veränderung gibt es auch an der Spitze: Markus Zitzmann aus Weißenstadt ist neuer Vorstand, er rückt an die Stelle des langjährigen Vorstandes Hans Jahn, der in Ruhestand geht.

 
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Zitzmann ist nach dem Übergangsvorstand Matthias Solowjeff und dem nunmehrigen Vorstandsvorsitzenden Andreas Held wieder ein Eigengewächs. Der 42-Jährige ist seit 25 Jahren und damit seit Beginn der Ausbildung zum Bankkaufmann im Haus tätig. Zuletzt verantwortete er als Prokurist die Bereiche Kredit und Rechnungswesen. Seine Vorstandsqualifikation erhielt Zitzmann im Rahmen seiner Fortbildungen an der Akademie der bayerischen Genossenschaften und an der Akademie deutscher Genossenschaften in Montabaur. Der Diplom-Bankbetriebswirt sitzt auch im Weißenstadter Stadtrat. Neben Zitzmanns Neubestellung ernannte der Aufsichtsrat das bisherige Vorstandsmitglied Andreas Held zum Vorstandsvorsitzenden. Er verantwortet weiterhin das Firmen- und Privatkundengeschäft.

Abstriche beim Gehalt

Die insgesamt 27 Mitarbeiter der Raiffeisenbank haben – inklusive Vorstand – Abstriche beim Gehalt gemacht, um Personalabbau zu vermeiden. In welcher Höhe, wurde nicht mitgeteilt. Auch die Dividende war von 3,5 auf 2,5 Prozent reduziert worden, was die Vertreterversammlung einstimmig befürwortet hatte. „Das gibt uns Luft, Prozesse und Projekte für die Zukunft anzugehen“, so Held. Getrennt hat man sich im vergangenen Jahr trotz kritischer Stimmen vom Verlust bringenden Warengeschäft, immerhin eine Keimzelle des Raiffeisengedankens. Es wurde an die Raiffeisenbank Berg-Bad Steben verpachtet, für Held heute eine „Win-Win-Situation“.

Kreditgeschäft solide

Held machte auch deutlich, dass ein erneuter Fusionsanlauf nicht für alle Ewigkeit unvorstellbar ist: „Wir sind absolut ergebnisoffen unterwegs, man soll nie eine Option ausschließen.“ Unterhalb einer Fusion seien auch Kooperationen vorstellbar. Das Kreditgeschäft sei „solide“, „bei heimischen Handwerkern gibt es keine Kreditklemme“. Bei den Kundengesprächen wolle man die „Beratungsqualität hochhalten“, skizzierte Held Anforderungen an die Mitarbeiter: „Wir wollen andere Gespräche, aber nicht höhere Ziele.“ Die meisten der Mitarbeiter seien langjährig im Haus, „das geht nicht mit Druckverkauf wie bei anderen Banken, wo der Kunde alle zwei Jahre einen anderen Berater hat.“

2014 sei ein Übergangsjahr der Sondereffekte mit Wertberichtigungen und Investitionen in den Immobilienbestand gewesen, 2015 soll besser werden, „auch wen wir weiter an Kosten und Ertrag arbeiten müssen“.