Neuer Pfarrer in Pegnitz Grandioser Empfang für Norbert Förster

Rosi Thiem
Domkapitular Heinrich Hohl (links) führte Norbert Förster in sein neues Amt ein. Foto: Rosi Thiem/Rosi Thiem

In die Heimat kommen und spürbar geschätzt zu sein. Dieses widerfuhr Domvikar Norbert Förster, als er am Donnerstagabend in Pegnitz feierlich von Domkapitular Heinrich Hohl in seine vielen neuen Ämter eingeführt wurde.

 
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Pfarrgemeinderatsvorsitzende Regina Schembs schätzte auf um die 500 Gläubige, die sich zusammen mit vielen Fahnenabordnungen der Vereine, 25 Seelsorgern und den Ministranten, in der Herz-Jesu-Kirche zum beeindruckenden zweieinhalbstündigen Festgottesdienst versammelt hatten.

Zuvor gab es einen glanzvollen Einzug, der von der Jugendbergmannskapelle musikalisch untermalt und von der Feuerwehr Pegnitz abgesichert wurde. Am Portal des Gotteshauses übergab Kirchenpfleger Alexander Nierhoff symbolisch den Schlüssel.

„Das Pfarramt ist mit seinen Aufgaben, Rechten und Pflichten in Jahrhunderten gewachsen und auch seit langer Zeit klar als Hirtendienst bestimmt“, betonte Domkapitular Hohl. „Es geht um Verkündigung, Liturgie, Diakonie, Nächstenliebe und um die Stärkung der Ortsgemeinde, der Pfarrgemeinde und der Kirche.

Dienst besteht erst seit wenigen Jahren

Der Dienst des leitenden Pfarrers besteht erst seit wenigen Jahren. Mit der Errichtung der 35 Seelsorgebereiche 2019 wurde dieser Dienst im Bistum eingeführt. Es ist ein verantwortungsvoller Dienst an der Einheit der katholischen Gemeinden im Seelsorgebereich. Die Aufgaben sind im Statut für den Dienst und den Einsatz der leitenden Pfarrer fixiert“, so Hohl.

Er übergab hierzu feierlich den Tabernakel-Schlüssel und die Ernennungsurkunde von Erzbischof Ludwig Schick zum Pfarrer der Pfarrei Pegnitz und zum leitenden Pfarrer des Seelsorgebereiches Auerbach-Pegnitz ab dem 1. September 2022. Dieses Amt geht bis zum 31. August 2028.

Gleichzeitig wurde er in einer weiteren Urkunde zum Administrator der Pfarreien Pottenstein, Elbersberg, Kirchenbirkig mit der Filialkirche Kühlenfels und Hohenmirsberg ernannt. „Ein Pfarrer ist kein Einzelkämpfer und darf nicht als solcher agieren, sondern ist eingebunden in das Pastoralteam des Seelsorgebereichs und in die Gremien von Ehrenamtlichen.

Schutz vor unklugen Alleingängen

Diese Einbindung ist vorgesehen, um den Pfarrer vor unklugen Alleingängen zu schützen und ihn gleichzeitig vor Überforderung zu bewahren. Pfarrer bedürfen der Loyalität der anderen Gläubigen und sie schulden den Gläubigen ihrerseits Loyalität und Wertschätzung“, wandte sich Hohl an die versammelten Gläubigen des gesamten Seelsorgebereiches.

Viele Aufgaben warten zukünftig auf den gebürtigen Pegnitzer, der in Büchenbach aufgewachsen und in der Heimat fest verwurzelt ist. Das zeigte sich auch an der Sympathie und den Erwartungen, die dem 39-jährigen Pfarrer Norbert Förster an diesem Abend entgegengebracht wurde. Viele Grußworte zum Schluss durch mehrere Vertreter des Seelsorgebereiches, der Vertreter der Evangelischen und der Evangelisch-Methodistischen Kirche, der Caritas, des Landrates Florian Wiedemann und des Bürgermeisters Wolfgang Nierhoff setzten auf Hoffnung und Vertrauen.

Erzbischof Ludwig Schick übergab dem bodenständigen und aufgeschlossenen Büchenbacher die Leitungsfunktion, die bislang der Auerbacher Pfarrer Marek Flasinski CR innehatte. 20.000 Katholiken sind im Seelsorgebereich Auerbach-Pegnitz. Allein in der Pfarrei Herz Jesu Pegnitz, hier trat Förster nun als Nachfolger von Pfarrer Peter Klamt an, befinden sich rund 5000 Gläubige.

Allein in Pegnitz 5000 Gläubige

Viele Aufgaben für den bekannt fleißigen Seelsorger, der sich als engagierter Spätberufener nach einer kaufmännischen Ausbildung für ein Theologiestudium in Lantershofen und Bamberg entschied. 2013 wurde er im Bamberger Dom zum Priester geweiht. Seine Primiz in Büchenbach im Juli 2013 war damals ein großes Fest für das gesamte Dorf und die ganze Region.

Es folgten unermüdlich Stationen als Kaplan in Coburg St. Augustin, danach in St. Hedwig in Kulmbach, 2015 als Dekantsjugendseelsorger im Dekanat Kulmbach und seit 2017 bis heuer im August war der Seelsorger Förster verantwortlich für die Jugendarbeit und Jugendseelsorge in der Erzdiözese Bamberg: BDKJ-Diözesanpräses, Diözesanjugendpfarrer, Leiter des Erzbischöflichen Jugendamtes und als solcher Ordinariatsrat und Domvikar.

„Noch nie ist jemand in seiner Pfarrei Pfarrer geworden. Nun muss ich sagen, ein wenig flau war und ist mir schon zumute“, begegnete Pfarrer Norbert Förster ehrlich seinen Aufgaben. „Aber gut, jetzt ist es halt so. Da müssen wir jetzt das Beste daraus machen“, wandte er sich an das versammelte Gotteshaus. „Wenn wir gemeinsam Kirche im Seelsorgebereich gestalten wollen, dann geht es zuallererst darum, dass wir den Herrn lieben und dass wir bereit sind, mit den Talenten, Fähigkeiten und Ressourcen, die wir haben, für seine Sache einzustehen.“

Vieles sei auch in der Kirche passiert, dass nicht mit der frohen Botschaft Jesu zu vereinbaren sei, doch unternehme die Kirche seit einiger Zeit Aufklärung und Transparenz und schaffe Räume, um sich zu entwickeln und jungen Menschen eine Perspektive zu geben. „Schauen wir nach vorne auf Jesu den Auferstandenen und lassen wir uns in unserem Miteinander von der Liebe leiten. Mit dem nötigen und gegenseitigen Respekt untereinander und mit dem Blick auf unsere Brüder und Schwestern in der Ökumene“, so Förster.

Domkapitular Hohl - der vorher Impulse durch Patrozinien der Pfarreien setzte - ergänzte, bevor es zu einem gemeinsamen Empfang zu persönlichen Begegnungen ins Pfarrheim ging: „Nur gemeinsam kann der Aufbau der Gemeinde gelingen, nur gemeinsam kann eine Gemeinde anziehend werden und die Freude am Glauben und Gottvertrauen bezeugen. Da gibt es das alte kurze Gebet: Herz Jesu, bilde unser Herz nach deinem Herzen. Das könnte für dich Norbert, ein Stoßgebet sein, wenn dir alles zu viel, zu schwer, zu lästig wird: Schöpfe aus dem Herzen Jesu für deinen Dienst als Seelsorger, damit die Gottes- und Nächstenliebe dein Leben bestimmt.“

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