Neuenmarkt Die Pandemie belastet auch das Dampflok-Museum

Werner Reißaus
Auch auf das Dampflokmuseum in Neuenmarkt hat sich die Corona-Krise ausgewirkt. Foto: Archiv

In Pandemie-Zeiten die Einnahmen eines Museums zu planen, ist alles andere als leicht. Doch das DDM will sich trotzdem weiter entwickeln.

 
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Neuenmarkt - Der Haushalt des Zweckverbandes Deutsches Dampflokomotiv Museum für das Jahr 2022 steht. Das Zahlenwerk wurde unter dem Vorsitz von Landrat Klaus Peter Söllner (FW) als Verbandsvorsitzender einstimmig verabschiedet, dabei mit einem Gesamtvolumen von knapp zwei Millionen Euro.

DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler stellte fest, dass der Haushalt und das Museumsjahr 2022 neben dem Abschluss des Museumsentwicklungskonzeptes 2020 vor allem von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt sind: „Die Folgen der Pandemie führen nicht nur zu massiven Einbrüchen bei den Einnahmen von Eintrittsgeldern und aus Veranstaltungen, sondern haben auch erhebliche Verzögerungen und Kostensteigerungen zur Folge. Dies führt bereits im Haushaltsjahr 2022 und in den Folgejahren zu deutlichen höheren Umlagen bei den Museumsträgern beziehungsweise einen erhöhten Kreditbedarf.“

Diese Umstände sind ursächlich dafür, dass der Haushalt 2022 den Kostenanforderungen und Entwicklungen angepasst werden musste. Es wurden nach den Worten des DDM-Geschäftsführers alle Möglichkeiten ausgeschöpft, die anfallenden Betriebs- und Unterhaltskosten auf niedrigem Niveau zu kalkulieren, um die finanzielle Belastung der Mitglieder des Zweckverbandes möglichst gering zu halten. Wie sich die Einnahmen entwickeln, seien schwer vorherzusehen.

Für 2022 wurden die Erlöse aus Eintrittsentgelten trotz der unklaren Corona-Situation optimistisch mit 140 000 Euro angesetzt. Dies beruht auf der Tatsache, dass mit Abschluss der Arbeiten für das Museumsentwicklungskonzept 2020 und der damit einhergehenden Steigerung der Attraktivität des DDM zum 1. Januar eine moderate Erhöhung der Eintrittspreise erfolgt.

DDM-Geschäftsführer Rüdiger Köhler: „Mit dieser Anpassung liegt das DDM auch weiterhin auf dem Niveau vergleichbarer Einrichtungen. Es besteht zudem die Hoffnung, dass mit einer nachhaltigen Lockerung der Corona-Regeln, sich der Trend der vergangenen Jahre, das Museum auch für Veranstaltungen, Tagungen und Präsentationen nachzufragen, sich wieder auf das Niveau vor der Krise einpendelt.“

Die Einnahmen aus der Vermietung werden 2022 mit 150 000 Euro und damit um 10 000 Euro niedriger als im Vorjahr erwartet. Dieser Rückgang sei auf weiter rückläufige Einnahmen bei den Asylbewerberunterkünften und den durch die Bauzeitverzögerungen weiterhin bestehenden vollständigen Ausfall der Mieteinnahmen für die Wohnungen im Bahnhofsgebäude Neuenmarkt zurückzuführen.

Den größten Posten bei den Ausgaben des Verwaltungshaushalts stellen mit 568 300 Euro die Personalkosten dar. Doch generell gilt auch im kommenden Jahr, dass der Museumsbetrieb, auch in Corona-Zeiten, nur durch das Engagement der hauptamtlich Beschäftigten und Dank der ehrenamtlichen Unterstützung des Vereins der Freunde des DDM und weiterer ehrenamtlicher Mitarbeiter möglich ist.

Der Vermögenshaushalt hat im kommenden Jahr ein Gesamtvolumen von 642 100 Euro. Die Ansätze sind bedingt durch noch laufende Investitionsmaßnahmen der mit der Gemeinde Neuenmarkt vereinbarten Abwicklung des Projektes der Förderoffensive Nordostbayern mit unter anderem der Sanierung und Instandsetzung des Bahnhofsgebäudes.

Zur Finanzierung der vor allem durch die Corona-Pandemie entstandenen Steigerung der Kosten für das Deutsche Dampflokomotiv Museum ist ein Darlehen von 200 000 Euro erforderlich. Der Schuldenstand wird zum Jahresende 2022 rund zwei Millionen Euro betragen.

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